Ich halte beides, also das Kursdeckeln durch die Konkurrenz als auch das von der Börse nehmen, für unrealistisch.
Keine Aktie kann über 1-2 Jahre von irgendwem gedeckelt werden, wenn sie tatsächlich stark unterbewertet ist. Das käme dem Deckler viel zu teuer. Die können doch nie wissen, ob nicht plötzlich doch mal größere Käufer auftauchen bzw. der BVB selbst den Kurs hochziehen will, wie bspw. vor der KE 2014. Wenn selbst Blackrock als das größte Finanzinstitut überhaupt sich nach wenigen Monaten wieder eindecken musste, wie soll es dann irgendeine Clique von Bayern-Fans/Managern schaffen, einen Kurs über viele Monate oder gar Jahre zu deckeln? Und was soll der Sinn dahinter sein? Das einzige was man als Manager eines Konkurrenzvereins davon hätte, wäre Kapitalerhöhungen zu höheren Kursen zu verhindern. Aber erstens ist das dem BVB ja zu 4,6 € gelungen, wo sich im KE-Vorfeld der Kurs stark erhöht hat, also eine Deckelung nicht funktioniert hat (vermutlich weil es sie nicht gab). Und zweitens braucht der BVB ja gar keine Kapitalerhöhungen mehr, da man aller Voraussicht nach am Saisonende um die 100 Mio € zur freien Verfügung hat. Also wo ist der Sinn bzw. die Motivation einer Decklung durch die Konkurrenz? Hoeness Aussage, er würde die BVB-Aktie verkaufen, kann man unter dem üblichen Geplänkel der Konkurrenz verbuchen. Klar will er die Aktie des BVB nicht auch noch bewerben, sondern redete sie schlecht. Na und? Das hat ja nix mit Deckeln zu tun. Er selbst hat sicher nicht gedeckelt. Wenn ja, hat er ziemlich viel Geld dabei verloren.
Und was das von der Börse nehmen angeht, gibt es da ziemlich hohe Hürden. Ich wüsste auch nicht wieso man daran interessiert sein soll, die Aktie mittelfristig (3-5 Jahre) von der Börse zu nehmen. Wenn, dann vielleicht ein Thema in 10 Jahren plus X. Aktionäre wird man ja zudem auch nicht durch die Einstellung der Börsennotierung los. Letztlich bestimmen auf der HV die großen Ankerinvestoren, egal ob Börsennotiz oder nicht. Mir wäre wichtig, dass Steden mal zeigt was er drauf hat. Ich frag mich was der den lieben langen Tag macht. Aussagen zur Aktie höre ich im Grunde nur alle 3 Monate von Watzke, und das durchaus positiv. Aber Steden? Ich sehe Finanzmarketing durch Watzke, aber IR-Arbeit zwischen den Finanzterminen (Stedens Aufgabe) seh ich überhaupt nicht. Das Gehalt könnte man sich fast sparen, wenn der nicht ein paar Kleinigkeiten doch noch erledigen würde. Da reicht aber auch eine einfache Mitarbeiterin oder überspitzt gesagt studentische Hilfskraft/Praktikantin aus, für den Job, den Steden derzeit macht.
Ich würd das aber insgesamt ohnehin alles nicht so schwarz sehen. Ja, der Kursverlauf ist enttäuschend. Da muss man nicht drumherum reden und den Usern hier was vorlügen und mit Halbwahrheiten kommen, in dem man sich immer nur die Zeiträume raussucht wo der BVB mal outperformed hat. Fakt ist, in den letzten 5 Jahren gibt es nur den 6 Monats-Zeitzraum (von den Charteinstellungen, die gemeinhin verfügbar sind) wo der BVB besser war als der SDax. Fakt ist auch, die Umsätze gehen stark zurück. Da müssen sich Steden aber auch Watzke mal hinterfragen, woran das liegt. Hinsichtlich der Vereinbarungen zu den KEs bin ich nach wie vor der Meinung, man hätte den Ankerinvestoren sagen sollen, dass sie verpflichtet sind, 10-20% ihres BVB-Anteils über die Börse zu kaufen, falls der Kurs die 4 € unterschreitet und das auch öffentlichkeitswirksam vermarkten. Dazu noch ein ARP mit Kauflimit bei 4,2 €, und der Kurs wäre wundebar in diesem Bereich 4,0-4,2 € real als auch psychologisch nach unten abgesichert gewesen. Das verleiht dann auch Aussagen zur Unterbewertung der Aktie, die Watzke oft betont, mehr Nachhall.
Na ja, dennoch sieht der Chart für mich ziemlich gut aus. Natürlich nicht die Vergangenheit der letzten 1-2 Jahre an sich, aber die Formation ist sehr explosiv. Es wird eine größere Bewegung in den nächsten Monaten geben. Und die kann unter normalen Umständen nur nach oben erfolgen. Wobei ich so einen Fake-Downer wie im Frühjahr 2012 (als man auch den Downtrend gebrochen hatte, aber trotzdem nochmal letztmalig zurückkam, trotz zweiter Meisterschaft) nicht ausschließen würde. Das könnte die letzten unsicheren Aktionäre und spekulativen Derivate-Trader abschütteln.
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