Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Oskar Lafontaine hat es einfach bei den Wählern. Er ist in der politischen Landschaft der Einzige, der den sinnlosen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan kritisiert und einen Abzug verlangt. Die anderen Parteien wollen Frieden stiften, wo Krieg herrscht. Jede Entscheidung der Führung oder der einzelnen Soldaten, die zu Toten auf der anderen Seite führt, mündet in einem Ermittlungsverfahren gegen den oder die Verantwortlichen. Natürlich: Entweder man beteiligt sich am Krieg und es gibt Tote auf der Gegenseite oder man verlässt das Land und es gibt diese Tote eben nicht. Im Krieg haben Richter nichts zu suchen. Hier geht es darum, möglichst viele Gegner zu töten. So einfach ist das.
Das wollen weder Union, noch SPD und die anderen Parteien kapieren. Außer der Partei von Oskar: Die ist konsequent gegen den Einsatz.
Auch bei Manager-Vergütungen oder Abfindungs-Zahlungen, seien es nun Arcandor oder Porsche, tun sich die vier Parteien schwer. Man spielt den Softie und lässt sich in Wirklichkeit von dem kranken System der Banker und ihrer Hilfstruppen vereinnahmen.
Auch hier hat Lafontaine ein leichtes Spiel – als Hardliner.
Horst von Buttlar hat in der FTD vom letzten Montag das Spiel von Lafontaine & Co entlarvt. Unter der Titel Willkommen bei den Reichen ! Angeblich will die Linke nur Millionären an den Kragen. Ihr Programm ist ein Angriff auf die Mittelschicht rechnet er vor, dass man ab einem Jahreseinkommen von EUR 70.000 nach dem Programm der LINKEN zu den Reichen gehört.
Diese Erkenntnis ist nicht neu. Es gibt in Deutschland lediglich 10.000 Haushalte, die ein Jahreseinkommen von über EUR 1 Millionen erzielen. Diese Gruppe ist schon jetzt hoch besteuert. Sie noch höher zu besteuern bringt außer einem symbolischen Beitrag gar nichts. Im Endeffekt kommen dann sogar noch niedrigere Steuereinnahmen zustande, weil diese Reichen ins Ausland abwandern. Das lineare Denken der Finanz-Bürokraten kennen wir ja von der Tabak-Steuer: Man erhöht diese kräftig und plötzlich wird ein Einkauf in Polen oder auf den Schwarzmarkt für Viele attraktiv. Die Gesamt-Steuereinnahmen sinken. Dumm gelaufen.
Lafontaine macht es nicht anders als die Politiker der SPD und Grüne: Man argumentiert gegen die Reichen, baut einen Popanz wie im Fall Zumwinkel auf. Und letztendlich schröpft man gnadenlos den Mittelstand. Die Union ist auf demselben Weg zur Hochsteuerpartei – leider.
Wohin will Lafontaine ? Nun die Argumentation findet man wieder im Bericht der FTD: 70.000 EUR Jahresverdienst sind viel Geld. Aber ist so jemand reich ? … Ist der- oder diejenige Single, bleiben nach Steuern und Abgaben gut 3.000 EUR netto im Monat übrig. Mit zwei Kindern und als Alleinverdiener (Steuerklasse III) sind es etwa 3.700 EUR. Wie gesagt, wer so viel hat, dem geht es gut. Und besser als einem Hartz-IV-Empfänger mit zwei Kindern, der zwischen 1.800 und 2.000 EUR bekommt. … Diese Spanne, die so riesig nicht ist, ist für die Linke der Unterschied zwischen Armut per Gesetz (Hartz IV) und den Spitzenleuten.
Reichtum für Alle ist nicht anderes als die Nivellierung der Einkünfte des Mittelstandes auf Hartz IV-Niveau. Die Schafe werden ihren Schlächter (trotzdem) selbst wählen.
Eine zweite erschreckende Bemerkung macht der FTD-Kommentar über den Vermögensaufbau der heranwachsenden Mittelschicht: Der jungen Generation, auch wenn es Besserverdiener mit bis zu 80.000 EUR Jahresverdienst seien, gelinge es kaum noch, nennenswert Vermögen aufzubauen. Zu viel Cash Burn.
Gegen Lafontaine helfen keine Wählerstimmen für die etablierten Parteien. Nein, man muss Oskar an der Stelle treffen, an der er am verwundbarsten ist: Bei den Einnahmen des Staates. Gold ist das Antidot (Gegengift / Gegenmittel) zu Oskars Reichtum für Alle Philosophie, weil es das Vermögen vor seinem Zugriff entzieht. Und ohne zusätzliche Staats-Knete von Oskar wird die Karawane des sozialpolitisch-industriellen Komplexes wohl (erfolglos) weiterziehen müssen.
Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten
Wow, was für ein Tag. Das Gold-Kartell hat heute erst Plan A, gefolgt von Plan B und letztendlich Plan C durchgezogen. Das ganze Repertoire einer aussterbenden Spezies. Dabei hatte es im frühen asiatischen Handel noch nicht danach ausgesehen. Gold tendierte nämlich wieder oberhalb der Marke von $1.000.
Je näher der Start des Londoner Handel sich näherte, desto stärker verfiel Gold im Preis: Das Gold-Kartell hat von General Custer alias Ben Bernanke wohl wieder eine größere Menge Zentralbank-Gold losschlagen können. So wird dann am Little Big Horn wieder einmal eine Schlacht geschlagen, die völlig bedeutungslos ist. Die Indianer nehmen das letzte zu Spot(t)-Preisen verkaufte physische Gold gerne auf.
Der A.M. Fix mit $995,75 (EUR 686,58) zeigt, welche Panik bei Ben und seinen umzingelten Soldaten herrscht.
Zum Nachmittag konnte sich Gold dann wieder erholen. Kurz vor Eröffnung des Handels an der COMEX stand Gold dann wieder wenige Dollar vor der $1.000er Marke. Mit Beginn des Handels an der COMEX wurde die Marke von $1.000 in mehreren Wellen erreicht, dann aber wieder herunter gerungen. Das Gold-Kartell hat wirkliche Panik. Der P.M. Fix kam trotz des Versuchs, Zentralbank-Gold in größerem Umfang in den Markt einzuschleusen fast auf der $1000er Marke zustande: $999,50 (EUR 685,01). Da hat wohl einer genau seine 400oz-Barren abgezählt. Bernie – geht Dir die Munition aus oder sind die Indianer einfach zu stark ?
Nach dem P.M. Fix waren die Herren wieder in ihrem Element. Papier-Gold können sie gut verkaufen, denn hinter ihnen steht eine quasi unerschöpfliche Druckerpresse. Plan B kam jetzt zum Tragen. Gold beendete den Handel an der COMEX auf einem Niveau von $995,30, d.h. zwei Dollar weniger als gestern.
Im Access Handel kam dann Plan C zum Tragen. Gold wurde zum Teil unter die Marke von $990 gedrückt und beendete den heutigen Tag in New York mit einem Kurs von $992,40.
Der US-Dollar konnte seine anfängliche Talfahrt zwar wieder beenden, schloss aber trotzdem 0,2 Punkte unterhalb des gestrigen Standes bei 77,0. Die Renditen der 10-jährigen Treasuries zeigten sich mit 3,5 Prozent unverändert. Der Quotient aus dem USDX und den Renditen fiel heute leicht auf 22,0 (Dienstag: 22,1).
http://www.bullionaer.de/shop/showZiemann.php/action/latest ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |