... nicht überlebensfähig sein? Das Unternehmen macht aktuell Umsätze von ca. $4,5 bis $5 Mrd., hat eine operative Marge von ca. 30%, ein prall gefülltes Konto, das jährlich um ca. $1,25 Mrd. anwächst, eine riesige (und vermutlich ebenso treue) Stammkundschaft sowie mit Tumblr, Flickr und dem ganzen "Mobile Schnickschnack" ein paar heiße Eisen im Feuer. Yahoo! sollte unter normalen Umständen ca. $25 Mrd. auf die Waage bringen. Das wäre auch im Vergleich zu AOL eine angemessene Bewertung und nicht zu teuer. Nur weil ein paar haargegelte Schachkopfanalysten die Bewertung von Yahoo! mit schwachsinnigen Argumenten zu drücken versuchen, sollte man den Blick für die Realität, die fundamentalen Daten sowie die sich aus der bestehenden Marktposition ergebenden Chancen nicht unterschätzen. Die meisten dieser überbezahlten Wirrköpfe haben vermutlich mehr Ahnung davon, wo und wie man sich in New York günstig mit Koks eindecken kann, als wie man Geschäftsbücher liest. Das eigene Verhalten (z.B. im Umgang mit Twitter) wird zum Maßstab einer ganzen Gesellschaft. Oh Wunder, oh Wunder, wenn dann Unternehmen wie Blackberry, AOL oder andere Highflyer längst vergangener Tage heute keinen Pfifferling mehr wert sind. Im Fall von Yahoo! ist das natürlich auch zu befürchten, aber solange dieses Unternehmen noch stark im Markt ist und kein Geld verbrennt, im Gegenteil sogar Geld verdient und im Geld schwimmt, müsste man es eigentlich entsprechend höher bewerten als z.B. eine Twitter, die auch in 10 Jahren (ohne externe Hilfe) kein Geld verdienen wird.
Es gibt da so einen Film, wo ein Bauingenieur und ein Raketenwissenschaftler durch irgendwelche Berechnungen dahinterkommen, dass die aktuellen Zahlen eines Finanzjongleurs "keinen Sinn mehr machen". Ich glaube, dass an diesem Filmklischee eine Menge dran ist und jetzt darf man raten, wie viele Bauingenieure und Raketenwissenschaftler tatsächlich Zahlen analysieren und die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind. Selbst wenn man eigentlich gute und richtige Denkansätze wirtschaftswissenschaftlicher Forschung (wie z.B. die im Bereich Behavioral Economics durch Robert J. Shiller) in seine Überlegungen mit einbeziehen möchte, werden solche Überlegungen durch Schwachmaten von Standard & Poor's mit dem "Case-Schiller-Index" ad absurdum geführt. Wie gut, dass dieser Index, der seit 2002 berechnet wird, uns vor der Immobilienblase bewahrt hat.
Am Ende wird die Wahrheit hinter den ganzen Lügen ohnehin nicht zu verheimlichen sein, deshalb ist seriöse Anlage an den Märkten ja gar nicht möglich. Wenn man alle Idioten, Lügner und "Menschenfresser" aus dem Geschäft aussortieren wollte, würden all' die hübschen Türme in New York, London oder Frankfurt verweisen, aber den meisten Menschen würde es dann vermutlich sehr viel besser gehen... ;-)
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