Guten Abend!
Ich glaube, viele hier im Thread setzen nicht ausschließlich auf Gold, zumindest Silber ist bei den Meisten noch eine Option. Kupfer ist sicherlich auch zu empfehlen, schließlich immer mit das Erste was auf den Baustellen geklaut wird und wo um die Lager bei der letzten Hausse teilweise riesige Sicherheitsanlagen gebaut wurden. Lebensversicherung muss jeder für sich entscheiden. Allerdings wenn das Finanzsystem kollabiert, dann sind die Fetzen wohl auch nix mehr wert.
Aber nicht nur auf eine Sache setzen ist vollkommen richtig. Ich war heute mal wieder auf einer Verstaltung, die nannte sich Innovationstag Elektromobilität. Konsens ist auch bei vielen Vorständen (z.B bei den Stromversorgern), dass es wie gehabt nicht weiter geht. Gutes Bild wurde mit der sinkenden Titanic gebracht, während draußen die Massen schon vor Panik über Bord springen, geht im Ballsaal die Party erst richtig los und man fragt sich was die Massen eigentlich wollen, hier wird doch gerade Champanger eingeschenkt.
Was will ich sagen? Keiner weiß was genau kommt, aber die meisten sind sich inzwischen im Klaren, dass es große Umwälzungen geben wird, ob nun im Energiesektor, damit verbunden bei der Mobilität oder auch in der Finanzbranche. Wenn wir nicht mehr wie bisher mit Verbrennungsmotoren durch die Gegend heizen können, dann stellt sich die Frage inwieweit noch unser Städtesystem aufrecht erhalten werden kann, ist es doch vollkommen auf die Versorgung durch LKW, auf industrialisierte Landwirtschaft, auf globalen Handel ausgelegt. Wer weiß denn heute noch wie man Landwirtschaft betreibt, wer könnte sich schlimmstenfalls allein ernähren? Was ist wenn wir eine Energiekrise bekommen? Ohne Strom keine Kühlung der Lebensmittel, wird die Bedeutung von Salz zum Pökeln wieder extrem steigen usw.
Wir haben in Deutschland einfach ein riesen Problem. Während andere Nationen wie die Chinesen die Thematik strategisch auf Jahre angehen, wird hier nicht ums Thema sondern um Machtverhältnisse gefeilscht, werden Posten verteilt, werden die Bürger getäuscht. Gutes Bsp. ist die Forschungsförderung, alle affen den Amis nach, Projekte über Projekte, alles muss einzeln beantragt werden und im Antrag steht vorher schon das Ergebnis fest. Schließlich muss man ja wissen wie man Drittmittel einwirbt und was man dann patentieren lassen kann. So ein Quatsch immer, aber ich rede da aus Erfahrung, Fortschritt sieht anders aus. Alles aufgeblasen und nur Aktionismus um den Menschen was vorzugaukel als wenn da was passiert. Forschung wird so privatisiert, aber warum stellen die Unternehmen nicht gleich selbst die Wissenschaftler ein? Ganz einfach, keiner will wirklich das Machtgefüge verändern, Neues ändert auch die Marktanteile usw. Hierzu nochmal die Elektromobilitätt: Wir haben acht Modellregionen in Deutschland, in allen passiert mehr oder weniger das Gleiche, Ressourcenverschwendung, aber alle klopfen sich auf die Schulter, schließlich passiert ja was.
Könnte noch ne Weile so weiter schreiben, aber was alles hat das mit EM zu tun? Ganz einfach, die angerissenen Probleme sind die einer "Hochkultur", so wie es sie schön öfter in der Geschichte gab, keiner weiß mehr weiter, man verschließt sich für Neues, versucht krampfhaft seine Position zu haltenm, das Volk an der Nase herumzuführen und merkt nicht oder will es nicht wahr haben, dass man längst auf dem absteigendem Ast ist. EM bilden da einfach ein gewisses Maß an Sicherheit, aber natürlich sind sie nur ein Aspekt bei den anstehenden Veränderungen. Jeder sollte sich überlegen wie wichtig wieder einfach Dinge werden. Ein Stückchen Land, einen kleinen Gemüsegarten, ein Haus, was möglichst unabhängig von weit entfernten Versorgungseinrichtungen ist (Klärgrube, Solaranlage, Kamin/Holzheizung, Regenwassergewinnung usw.). Es heißt nicht umsonst, dass Handwerk goldenen Boden hat, einige einfach Tätigkeiten sollte man sich bei Zeiten aneignen, um im Falle eines Falles nicht da zu stehnt und nicht mal ein Bohrmschine halten zu können oder ne Kartoffel zu pflanzen.
Hoffe natürlich auch, dass alles nur halb so schlimm kommt, aber man sollte einfach nicht die Augen verschließen und hoffen es geht immer so weiter wie bisher. Das ging es noch nie. Die lange friedliche Periode von über 50 Jahren Aufschwung geprägten (west-)europäischen und nordamerikanischen Staaten ist doch ziemlich einmalig in der Geschichte. Wo viel geschaffen wurde (auf Schulden!), kann man auch viel verlieren. ----------- "Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!" (Erich Kästner) |