nicht nur illusionäre Vermögenspreisentwicklungen, sondern seit mehreren Jahren Lohn- und Preissteigerungen auf breiter Front. Die Zurückhaltung im Umkreis der Sozialstaatsreformen von Schröder ist seit spätestens 2010 vorbei. Rechnet man die offiziell herausgerechneten hedonistischen Effekte wieder dazu, ist es noch absurder, von Deflation zu sprechen. Die Börsen leiden im Moment darunter, dass viele Marktteilnehmer seit Jahren auf eine richtige Korrektur gewartet haben, ohne dass diese gekommen wäre. Natürlich haben sich die Unternehmensergebnisse nicht in dem Maße mitentwickelt, wie die Kurse über Jahre gestiegen sind, denn die Gewinne werden vorher sozusagen in der Belegschaft verteilt (vor allem im Topmanagement, aber auch auf der mittleren Ebene). Der deutsche Aktienmarkt befindet sich sowieso in einer Krise, da Skepsis und große Zweifel gegenüber seiner Schlüsselindustrie bestehen. Das sehen ausländische Investoren klarer, unsentimentaler und weniger selbstverliebt als der deutsche Ingenieur. Anschlußkäufe aus dem Inland, die das abfließende Kapital kompensieren könnten, fehlen sowieso, da sich hierzulande wirklich nur eine Minderheit für Aktien interessiert. Stattdessen haben wir eine klare Dienstmädchenhausse bei Immobilien.
Mit Drillisch hat das meines Erachtens aber null zu tun. Bis die nächste Wirtschaftskrise den ein oder anderen 10 Euro Mobilfunkvertrag platzen läßt, dürfte es dauern. Die zentrale Frage lautet: Wird bzw. wann und wie wird eine Komplettübernahme angestrebt? Die Synergieeffekte der Kundenzusammenlegung werden im nächsten Jahr Fahrt aufnehmen und der Telefonicavertrag geht zwar lang, aber nicht ewig. Also, schätze ich, wird in den kommenden 20 Monaten Bewegung in die Sache kommen. Ob dies dem Kurs wesentlich hilft? Keine Ahnung. Ich habe selber trotz des Rückganges nicht gekauft, meine Frau und vor allem das Kind (unser größter Aktionär sozusagen) halten ihre Stücke in unveränderter Anzahl. |