Mainstream-Journalisten müssen zugeben: Meuthen zerlegte die Konkurrenz bei Anne Will. AfD einzige Alternative!
Das Tribunal „Neuwahlen in Österreich – Dämpfer für die europäische Rechte?“ hatten sich Anne Will und ihre Gäste von den Altparteien sicher anders vorgestellt: als scheinheilige, höhnische Abrechnung mit dem gesamten europäischen „Rechtspopulismus“, der nun endlich „demaskiert“ sei, weil Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus angeblich ihr Land an Russland hätten „verkaufen“ wollen.
Anstatt aber in demütiger Zerknirschung die Maßregelungen einer politischen Konkurrenz hinzunehmen, die weitaus mehr Dreck am Stecken hat als die FPÖ, zeigte sich AfD-Chef Jörg Meuthen in „bester und entspannter Laune“ und ließ das durchsichtige Manöver ins Leere laufen. Schließlich belegt das skandalisierte Video allenfalls das alkoholisierte Fehlverhalten zweier Männer, für das die FPÖ nicht insgesamt in Mithaftung genommen werden kann – und schon gar nicht die AfD oder andere Parteien, denen das Establishment ständig eine übergroße Nähe zu Putin nachsagt, weil sie sich für Frieden und Ausgleich mit Russland einsetzen.
Darüber hinaus stellen sich allerlei Fragen nach dem Publikationszeitpunkt des – wie betont werden muss: widerrechtlich zustande gekommenen – Videos, nach dessen Machern und deren Hintermännern sowie zu den Methoden eines offenbar mit Kriminellen zusammenarbeitenden Agitationsjournalismus, der von der Mainstreampresse und den von ihm profitierenden Parteien als „investigativ“ gepriesen wird. „Warum veröffentlichten Sie ein zwei Jahre altes Video kurz vor der Europawahl, bei der rechtskonservativen Parteien ein großer Sieg prophezeit wurde?“ fragte Meuthen den anwesenden „Spiegel“-Journalisten, der dazu nur ausweichend antworten konnte, dass man „die Story halten machen“ müsse, „wenn die Infos kommen“. Freilich musste der Relotius-Kollege zugeben, dass man schon länger von dem Video wisse und auch darüber informiert gewesen sei, dass die „Süddeutsche Zeitung“ ebenfalls etwas damit im Schilde führe. Zu weiteren Hintergründen – etwa darüber, wer das Video produziert habe, von wem die beiden Medien es gekauft und was sie dafür bezahlt haben – erfuhren die Zuhörer nichts. „Ein starkes Zeichen für freie Medien“, wie Manfred Weber (CSU) meinte, war diese hinterhältige Aktion sicher nicht.
Auch sonst zeigte sich Meuthen in Bestform. Den hanebüchenen Vorwurf, die AfD bekämpfe die „freie“ Presse, weil sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisiere, konterte er mit dem Hinweis auf die Omnipräsenz der Grünen in den Staatsmedien: Deren Vertreter würden im Vergleich mit Politikern der AfD im Verhältnis von 24 zu 5 eingeladen, obwohl die AfD die stärkste Oppositionsfraktion im Bundestag stelle. „Da gehe ich jetzt nicht darauf ein“, war das einzige, was Anne Will darauf zu erwidern wusste.
Auch Meuthens Verweise auf das riesige Medienimperium der SPD sowie auf die Tatsache, dass die „Krone“ nun – statt einer angeblichen Russin – einem Freund von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz gehört, ließen die simplen Attacke, „die Rechtspopulisten“ würden „allen linken Journalisten den Garaus machen“ wollen, verpuffen. Aufgrund der realen Machtverhältnisse in den Medien wirken linke Opferinszenierungen absurd und lächerlich.
Angesichts seiner scharfsinnigen Eloquenz gerieten Meuthens blasse Gegner zunehmend in die Defensive. SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley, die das Europaparlament allen Ernstes für die „demokratischste Institution der EU“ hielt, musste sich die Korruption ihrer Genossen in Rumänien vorhalten lassen; und Manfred Weber (CSU), der davon träumt, als EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zu beerben, verwickelte sich in einen Widerspruch nach dem anderen: Einerseits seien alle EU-kritischen, „rechtspopulistischen“ Parteien „skrupellos“ und verabscheuenswert, andererseits sei die Politik der schwarz-blauen Koalition in Österreich, z.B. aufgrund der Steuersenkungen, „in der Sache gut“ gewesen. Und Orbán sei ein schlimmer Antidemokrat, weswegen man seine Fidesz-Partei aus der EVP-Fraktion drängen müsse – aber Webers dortige CSU-Kollegen haben bislang recht eng mit den konservativen Abgeordneten aus Ungarn zusammengearbeitet, so dass Weber mit seiner neurotischen Hetze gegen dieses Land ziemlich allein dasteht. Dem farblosen, opportunistischen CSU-Funktionär und seiner pseudokonservativen EVP stehen eine krachende Wahlniederlage bevor; daran wird auch das durchsichtige AfD-Bashing wegen des Strache-Videos nichts ändern.
Und was machte die Kandidatin der medial so gehypten Grünen, Ska Keller? Sie reihte, wie sogar der Kommentator der „Süddeutschen“ anmerken musste, „Sätze ohne jegliche Bedeutung aneinander“ und forderte ansonsten höhere Steuern. „Lassen Sie Frau Keller ruhig reden“, bat Jörg Meuthen Anne Will, „das bringt uns Stimmen“. Darauf mahnte die Moderatorin „Respekt“ an. Wofür eigentlich? Zeigt der politische Gegner auch „Respekt“ vor demokratisch gewählten AfD-Vertretern?
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https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/...3bR7tZJ-F9GuPaBiX8
Nach dem Strache-Video versucht die Talksendung "Anne Will", die Auswirkungen auf die Europawahl zu ergründen. Und scheitert. |