Hi,
nachdem hier alle brav ihren Beitrag zum Beratungsbudget melden: Ich bin auch dabei.
Die angebotenen Besserungsscheine/CVR halte ich für wertlos. Schon die genannten Bedingungen sind so gestaltet, dass es zu meinen Lebzeiten (und ich hab' hoffentlich noch ein paar Jahrzente) keinen Rückfluss wird geben können.
Darüber hinaus entzieht sich die Gesellschaft vieler Pflichten, die mit einer Börsennotierung einhergehen - das Licht der Öffentlichkeit, die mit einer Börsennotierung einhergeht, scheuen die wohl wie der Teufel das Weihwasser.
Diese angebotenen Scheine sind daher eine vermutlich weitgehend wertlose Karotte, die uns vor die Nase gehangen wird um dem Plan zuzustimmen. Allerdings ist es wohl auch so, dass dieses Vorgehen (also die Einholung der Zustimmung zu dem Plan) für die Gläubiger einen materiellen Gegenwert darstellt. So zum Beispiel eine größere Rechtssicherheit, weil die Gerichte das mit Sicherheit noch eine ganze Weile beschäftigen: Global Settlement reloaded.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass durch evtl. Klagen der SdK "Gerechtigkeit" geschaffen werden kann. Dazu sind "die" zu groß und haben zu viel Budget im Vergleich zu dem, was die SdK aufstellen kann.
Was wir aber erreichen können ist die "mutual assured destruction". Das bedeutet, durch das Einleiten von Verfahren (welcher Art auch immer) vor Gericht, der Verweigerung der Zustimmung zu den Angeboten der Gläubiger (sei es jetzt CVR oder Kapitalerhöhung) und der Publizität die Kosten für die Gläubiger zu maximieren.
Wenn wir als Aktionäre sowieso (realistischerweise) nichts mehr davon haben, warum sollen wir es den Gläubigern ermöglichen, mehr Geld zu verdienen?
"mutual assured destruction" meint also: Ich habe nichts mehr zu verlieren, also werde ich dafür sorgen, dass Dein Verlust maximal ist. Also gib mir etwas, einen Anteil von Deinem erwarteten Profit, damit ich davon absehe Deinen Verlust zu maximieren. Das angebotene CVR ist zu wenig, es stellt für mich keinen Wert dar, also bessere nach.
Von welchen "Zahlen" sprechen wir denn da eigentlich? Nehmen wir doch mal an, dass die Gesellschaft für die Gläubiger heute einen Barwert von 10 Mrd. Euro hat, unter der Voraussetzung dass sie weiterlebt. Nehmen wir weiter an, dass wenn die Gesellschaft nicht weiterlebt (weil sie z.B. in Insolvenz geht), für die Gläubiger einen Barwert von 8 Mrd. Euro darstellt. Die Zustimmung der Aktionäre zum Plan hätte für die Gläubiger also einen Barwert von 2 Mrd. Euro.
Aus diesem Mehrwert müssen die Gläubiger eine Karotte basteln, um die Aktionäre zur Zustimmung zu bewegen. Die Karotte die derzeit vor unserer Nase hängt ist verschrumpelt und schimmelig und die will ich nicht.
Diese Zahlen sind Annahmen, wahrscheinlich nicht um Größenordnungen daneben, aber eben nur Annahmen um zu verdeutlichen, wohin für mich die Reise geht.
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