Liquiditätssituation:
Anhand der derzeitigen Liquiditätssituation kann man erkennen, dass es Corestate aktuell nicht ohne Weiteres möglich ist ein weiteres größeres ARP zu starten.
Standen am Ende des Jahres (31.12.2018) fast 200 Millionen EUR in der Bilanz, so sind es stand 31.03.2019 nur noch ca. 60 Millionen EUR. Der Grund dafür ist, dass man ein Portfolio gekauft hat (ca. 200 Millionen EUR), welches man im Laufe des Jahres wieder veräußern wird im Rahmen des "Warehousing".
Deswegen hat sich der Verschuldungsgrad auch von 2,1 x EDITBA auf 3,3 x EDITBA wieder erhöht. Dieser wird aber im Laufe des Jahres wieder abgebaut, so wie es in der Präsentation steht. Somit werden wir auf jeden Fall wieder höhere Erträge im Bereich Warehousing haben, zwar sicher nicht auf dem Niveau von 2018, aber eben auch nicht nur auf dem Niveau aus 2017.
Für ein neues, umfangreiches ARP müsste Corestate also aktuell eine neue Kreditlinie beantragen um damit dann eigene Aktien kaufen zu können. Deswegen wird ein neues ARP in den nächsten Wochen meiner Meinung nach nicht kommen, bis die Assets im Wert von ca. 200 Millionen EUR wieder veräußert sind. Immerhin wird mit dem Geld gearbeitet und es liegt nicht "sinnlos" rum und man zahlt ohne Nutzen für die Shareholder Zinsen dafür.
Dann muss man ja seit dem 31.03.2019 folgende Mittelabflüsse aus dem Unternehmen hinzurechnen. Stand 31.03.2019 waren es ca. 60 Millionen EUR Cash, davon sind ja alleine Ende April 53 Millionen EUR an Dividende abgeflossen, zudem 7 Millionen EUR in das ARP. Ich gehe davon aus, dass dann in dieser Tatsache aktuell die Begründung liegt, dass man sich momentan kein weiteres ARP leisten kann/will, weil es die kurzfristige Verschuldung erhöhen würde.
Q1-2019er Zahlen:
Ansonsten sind die Zahlen doch im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Das Q1-Geschäft ist saisonal sehr schwach. Es sieht natürlich in der bloßen Pressemitteilung nicht schön aus, dass die Umsätze, Erträge im Vergleich zu Q1-2018 zurückgegangen sind, aber es steht ja in der Präsentation erklärt, dass das sehr gute Q1-2018er Ergebnis vor allem auch durch den Deal mit der BVK getrieben war (14 Millionen EUR Fees).
Darüber hinaus verzeichnet HFS weiterhin Wachstum, bei stabilen Margen, die Zinssätze liegen bei 19% - 20% lt. Präsentation. Man finanziert aktuell 61 Projekte mit durchschnittlich 21 Millionen EUR Volumen. Das ist jetzt das 3. Quartal, dass man hier immer und immer wieder die Aussage tätigt, dass der Bereich wächst und die Margen sehr stabil sind. Denn anscheinend sieht der Markt es eben anders. Corestate ist hier Marktführer und Qualitätsführer und wird den Markt, den sie ja beherrschen, am besten einschätzen können. Sie können hier nichts anderes machen, als es immer wieder zu betonen und Quartal für Quartal es dem Markt zu "beweisen".
Das Quartal ist für Corestate nach Plan gelaufen und sie wissen, dass die anderen Quartale, v.a Q3 und Q4 die stärksten Quartale in deren Geschäft sind, von daher konnten sie ja auch die Prognose für das Jahr 2019 bestätigen. Wenn man den BVK-Deal aus den Q1-2018er Zahlen rausnimmt, ist die Entwicklung ja auch tatsächlich sehr erfreulich. Dieses Jahr wird eben nochmals ein Übergangsjahr, indem die sehr hohen Warehousing-Erträge aus 2018 durch andere Produkte/Bereiche kompensiert werden und man ein Ergebnis auf Vorjahr, bzw. leicht über Vorjahr anstrebt. Nach außen hin sieht es nach Null-Wachstum aus, aber ist es eben nicht, denn das Core-Business ist stark am wachsen. Mit der 2020er Prognose sollte das Wachstum ersichtlicher werden, das dauert aber eben noch zehn Monate.
Mit jedem Quartal, in dem Zahlen kommen, steigt die Zuverlässigkeit von Corestate und es lassen sich Prognosen für die Zukunft besser vorhersagen, da man mehr Vergleichszahlen hat. Um 13:30 findet der Conference-Call statt in dem man dann die Präsentation, die bereits auf der Homepage www.ir.corestate-capital.com abzurufen ist vorgetragen wird. Im Anschluss wieder Fragen von einigen Analysten. |