"Guten Tag Herr Dr. Klinger, Guten Tag Herr Groß,
ich weiß, dass es sicherlich schwierig sein wird auf meine Fragen zu antworten und das die IR/Unternehmen solche Sachen in der Regel nicht kommentiert.
Es ist seit dem 25.02.2019 extrem auffällig wie viele Aktien sowohl als Absolut, als auch als Volumen in EUR gehandelt werden. Diese riesigen Stückzahlen oder Volumina sind in den Monaten, bzw. in den beiden vorherigen Jahren auch nicht nur annähernd gehandelt worden. Ich kann verstehen, dass sich Unternehmen i.d.R. nicht zu den Volumen/Stückzahlen äußern, aber wir haben seit dem 25.02.2019 bis heute eine solche veränderte Situation, da kommen einem als Aktionär wirklich die Fragezeichen.
In dem besagten Zeitraum, sind lediglich auf XETRA 5.720.337 Aktien gehandelt worden bzw. ein Volumen von 194,33 Millionen EUR. Das ist im Vergleich zu den vorherigen Zeiträumen eine enorme Veränderung. So ein Verhalten war vorher nie zu beobachten und auch dort war Corestate schon im S-Dax gelistet. Wie kommt so eine enorme Veränderung zustande?
Die zweite Sache sind die Leerverkäufer. Leerverkäufer an sich, finden sich ja in vielen Unternehmen immer mal wieder. Aber auch hier ist es wirklich verwunderlich, dass wir gleich 3 Leerverkäufer haben, die hier massenweise Aktien leerverkaufen. Angefangen hat das ganze mit PSquared Asset Management, die mittlerweile 3,23% leerverkauft haben, dann kam Portsea Asset Management dazu, die mittlerweile 0,75% leerverkauft haben und seit ein paar Tagen vor der Dividende kam dann auch noch aus Amerika ein weiterer Leerverkäufer, der mittlerweile ebenfalls schon 1,11% verkauft hat, und mit Garantie auch am heutigen Freitag wieder aktiv war, wird ja am Montag im Bundesanzeiger zu sehen sein.
Corestate ist einer der kleineren Dax-Werte gemessen an der Marktkapitalisierung, aber trotzdem haben wir hier 3 verschiedene Leerverkäufer, die aktiv sind, einen sogar aus Amerika. Die Leerverkaufsquote beläuft sich mittlerweile auf 5,09% des Aktienkapitals. Das ist für einen S-Dax Wert mit der operativen Entwicklung und den Kennzahlen, die Corestate hat, enorm. Ich frage mich wirklich was sehen oder analysieren die Leerverkäufer, was wir Aktionäre nicht sehen? Bei den fundamentalen Kennzahlen die Aktie leerzuverkaufen, entschuldigen Sie, aber es ist nicht nachvollziehbar.
Was für eine Lösung sieht das Management, dass man dem Handeln der Leerverkäufer entgegenwirken kann? Sieht man vor ein Interview mit dem CEO Lars Schnidirg zu führen, um Spekulationen zu dem Investment den Wind aus den Segeln zu nehmen? Es sind nun auch bereits zwei Artikel im ManagerMagazin erschienen, die ich persönlich für absoluten "Schwachsinn" halte, denn vieles darin ist so einfach zu Wiederlegen, aber die Artikel sind halt da, und werfen kein gutes Licht auf Corestate. Was können hier für Maßnahmen getroffen werden, damit die Außendarstellung verbessert werden kann? Wie kann man das Unternehmen positiver und aggressiver am Kapitalmarkt präsentieren?
Der letzte Punkt, auf den ich gerne eingehen wollen würde wäre das ARP. Vor der HV wurde ja bereits ein ARP mit 2 Tranchen durchgeführt und man konnte 180.000 Aktien zurückkaufen. Man hat ja täglich auf Grund der Bedingungen die für ein ARP gelten, das Maximum zurückgekauft. Wie sieht es aktuell mit einem größeren Aktienrückkaufprogramm aus? Der Kurs ist wieder enorm unter Druck und hat innerhalb von wenigen Tagen mehr als 15% verloren und das bei steigenden Gesamtmärkten und konstanter Peer-Group. Die Leerverkäufer drücken den Kurs, das Volumen ist wahnsinnig hoch. Wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ein größeres umfassenderes und längerfristiges ARP zu starten?
Die Aktien, die im Rahmen des ARP zurückgekauft werden, sollen doch sowieso als Akquisitionwährung dienen. Corestate hat viel Cash/Liquidität. Zum Ende des GJ 2018 standen fast 192 Millionen EUR in der Bilanz. Da Corestate keine großen Targets für M&A im Auge hat ("Man sondiert den Markt", "es sollen eher kleinere Unternehmen übernommen werden, die die Produktpalette ergänzen") gibt es doch offensichtlich kein besseres Investment als die eigenen Aktien zur Zeit. Damit kann ein Zeichen an den Kapitalmarkt gesendet werden, dass das Unternehmen die Situation erkennt und das Unternehmen für eindeutig zu günstig bewertet hält.
Ich würde ich freuen, wenn sie diese Mail auch an den CEO Lars Schnidirg weiterleiten könnten. Ich würde mich freuen, wenn sich die Kommunikation des Kapitalmarktes in positiver Weise ändern würde, dass der CEO mal Interviews führt, diese veröffentlicht werden usw.
Ich hoffe Sie verstehen meine Bedenken/Sorgen und können mir eine ausführliche Antwort geben.
Ich danke Ihnen im Voraus vielmals,
Viele Grüße"
--> Habe diese Mail soeben an die IR geschickt und hoffe, dass ich eine Antwort erhalte. Sobald diese da ist, werde ich sie hier veröffentlichen. Ich habe damit auch nochmals das Thema Volumen und LV aufgegriffen, weil es einfach so "heftig" in den letzten Wochen ist, wie Katjuscha das ebenfalls gesagt hatte. |