Tankstellen >>[...]Multipliziere ich jetzt 2,5 Mio mal 44000 Tankstellen so komme ich bereits auf einen Betrag >>der weit über der momentanen Marktkapitalisierung von Shell liegt. Die Raffinerien, >>Tankschiffe, Gasquellen, Ölquellen, Verwaltungsimmobilien in besten Citylagen etc. >>rechne ich gar nicht mit. So billig ist Shell zur Zeit.
Dazu mal 2 Aspekte:
1.: der Verschuldungsgrad von RDS betrug 2019 112,29%. Das aufgenommene Fremdkapital ist in Folge Corona 2020 nochmal deutlich gestiegen. Gleichzeitig ist die Bonität (auch durch den unsicheren Ausblick) massiv gesunken.
2.: all diese Buchwerte verursachen aktuell Kosten und können größtenteils nicht ohne weiteres veräußert werden (Jetzt mal vom Sonderfall einer Tanke in der Londoner City abgesehen was ja nur marginal wenige Tanken der 44.000 Tanken sind. Die meisten sind an Autobahnen, Bundeststraßen, Landstraßen, städtischen Außengebieten, in der Fläche / auf dem Land und eben nicht in bester Lage). Wer soll denn bitte eine Tanke an der Landstraßer L1032 kaufen? BP? Aral? Die haben selbst Probleme. Und als Bauland kannste das auch nicht so einfach verkaufen. Da gibt es Auflagen, genug bessere Grundstücke im Grünen und der Rückbau einer Tanke ist teuer. Bei Raffinerien und Tankschiffen sieht es noch düsterer aus. Bei beiden wird es aktuell keine Käufer geben aber die Unterhaltskosten sind immens. Nicht zu letzt auch die Personalkosten. Die kannst du nicht so einfach Freisetzen. Da werden Abfindungen fällig - Geld das du ohnehin schon nicht hast. Und neben dem teuren Schrumpfen macht mir dann noch Sorge, dass dir kostensenkende Skaleneffekte verloren gehen. Wenn es im Verwaltungsbereich Brandenburg weniger Tankstellen gibt, wird die Verwaltungsstelle, Personalabteilung, Außendienstler mit schrumpfen müssen. Die Tankfahrzeuge werden bei einen kleineren Netzt mehr Strecke von Tanke zu Tanke zurücklegen und damit weniger Betankungen pro Zeiteinheit schaffen. Das drückt alles auf die Kosten und waren jetzt mal nur Beispielhaft ein paar Punkte.. Die Probleme bei der Veräußerung der Sachwerte kann nur dazu führen, dass man den aktuell für 2019 angesetzten Buchwert pro Aktie von 24,17 nur mit massiven Abschlägen bewerten kann.
Fazit: Nimmt man die gestiegenen Verbindlichkeiten pro Aktie auf die eine Seite und den gesunkenen Buchwert auf die andere könnte man zum Schluss kommen (je nach Annahmen) dass sich Verbindlichkeiten und Sachwerte nahezu neutralisieren. Das Einzige was also vom Unternehmen übrig bleibt und für den Aktionär zählt, ist die künftige Profitabilität. Fällt diese negativ aus sieht es düster aus. Das hängt wiederum maßgeblich von der ÖL-Nachfrage der Zukunft ab. Bleibt diese nach Corona auf dem Niveau von 2019 wäre nach überstandenen Corona (und zerstörten Konkurrenzunternehmen) der aktuell Kurs sehr kaufenswert. Ein großes "wenn". |