Der US-Chiphersteller Micron Technology spürt eine stärkere Nachfrage nach seinen Speicherchips für Computer, Handys und MP3-Player wie den iPod von Apple . "Der Markt ist zwar noch herausfordernd, er fängt aber an sich zu verbessern", sagte Konzernchef Steve Appleton bei der Vorlage der Quartalszahlen. Dank der Entwicklung trug Micron im letzten Quartal des Geschäftsjahres, das am 3. September endete, den Schuldenberg weiter ab. Unter dem Strich stand ein Minus von 88 Mio. $ nach 344 Mio. $ im Vorjahr. Experten hatten weitaus mehr erwartet. Land in Sicht: Micron-Zahlen weisen auf eine Stabilisierung hin. Darüber freut sich auch Infineon. Demnach erzielte Micron mit Nand-Chips einen um 28 Prozent höheren Umsatz als im dritten Quartal, mit Dram-Chips zehn Prozent mehr. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Erlöse allerdings um 10,1 Prozent auf 1,3 Mrd. $ zurück. Micron-Zahlen treiben Infineon Der Konzern äußerte sich nicht dazu, ob er eine weitere Erholung der Chippreise erwartet. Firmenchef Appleton sagte lediglich, dass sich Angebot und Nachfrage bis zum Jahresende grob die Waage halten dürften. Die Enttäuschung über diese vorsichtige Aussage ließen Micron-Aktien nachbörslich nach einem kurzzeitigen Aufschlag von bis zu drei Prozent wieder auf den Schlusskurs zurückfallen.Kursinformationen und Charts Micron Technology 8,4 USD [-0.04] -0,47% 1 Tag 5 Tage 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre Apple 185,38 USD [-0.7719] -0,41% 1 Tag 5 Tage 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre
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-------------------------------------------------- Die Aktien von Infineon profitierten dagegen kräftig von den Quartalszahlen des US-Herstellers. Mit einem Plus von rund sieben Prozent setzte sich das Papier nach einer Hochstufung an die Spitze der Dax-Gewinnerliste. "Der Micron-Abschluss und der Ausblick weisen auf eine weitere Stabilisierung des Halbleitersektors hin. Wir erwarten für die Branche ein relativ starkes viertes Kalenderquartal", schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer. Auch die Analysten von Exane BNP äußerten sich positiv zu Infineon und stuften die Titel auf "outperform" von "neutral" hoch. Die Branche robbt sich langsam aus einer ihrer schwersten Krisen seit Jahrzehnten heraus, die unter anderem von einem drastischen Preisverfall geprägt war. Micron-Konkurrenten wie die ehemalige Infineon-Tochter Qimonda fielen der Konsolidierung zum Opfer und mussten Insolvenz anmelden. |