Russland überrascht mit Plänen für Infineon-Einstieg var storyKeywords = "DEUTSCHLAND RUSSLAND INFINEON ZF 20090814"; var RTR_ArticleTitle = "Russland überrascht mit Plänen für Infineon-Einstieg"; var RTR_ArticleBlurb = "Sotschi/München (Reuters) - Ein russischer Regierungsvorstoß zum Einstieg heimischer Investoren beim deutschen Halbleiterkonzern Infineon sorgt für Staunen. Russlands Präsident Dmitri Medwedew erklärte am Freitag nach einem..."; var showComments = false; var allowSLCall = false; var csvSymbolIds = ""; var quoteLink = ""; Sotschi/München (Reuters) - Ein russischer Regierungsvorstoß zum Einstieg heimischer Investoren beim deutschen Halbleiterkonzern Infineon sorgt für Staunen. Russlands Präsident Dmitri Medwedew erklärte am Freitag nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, potenzielle Investitionen aus seinem Land würden strategischen Charakter haben. Zu einem möglichen Einstieg des russischen Mischkonzerns Sistema bei Infineon und dessen insolventer Tochter Qimonda sagte Merkel, eine russisches Investment könne Chancen eröffnen zum beiderseitigen Nutzen im Sinne einer "Win-Win-Situation". Wie es am Rande des Treffens hieß, sind die Gespräche aber noch nicht entscheidungsreif. Die beiden Regierungschefs versuchen eine mögliche Verflechtung offenbar über die Köpfe der Betroffenen hinweg einzufädeln. In Deutschland zeigten sich Unternehmensvertreter überrascht. Die russische Politik habe Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert, räumte Infineon zwar ein. Der bayerische Konzern sei aber in die Gespräche nicht eingebunden. "Mehr wissen wir nicht", sagte ein Infineon-Sprecher. In einem Zeitungsbericht hatte es am Morgen geheißen, der russische Elektrokonzern Sistema verhandele bereits über einen Einstieg. Aus Unternehmenskreisen hieß es später, der Bericht sei falsch, Sistema führe keine Gespräche über eine Beteiligung. Infineon vermutet allenfalls ein erstes zaghaftes Vorfühlen des Konzerns. "Offenbar hat Sistema auf politischer Ebene sein Interesse bekundet", sagte ein Firmensprecher. Aus Qimonda-Gläubigerkreisen hieß es, Insolvenzverwalter Michael Jaffé sei über den konkreten Vorstoß im Vorfeld nicht im Bilde gewesen. Er habe lediglich wiederholt auch bei der Bundesregierung für Unterstützung auf der Suche nach einem ausländischen Retter für die zahlungsunfähige Qimonda geworben. Sowohl Infineon als auch Qimonda haben bislang keine sonderlich guten Erfahrungen mit russischen Konzernen gesammelt. Infineon hatte 2007 einen Verkauf seiner Anteile an dem französischen Gemeinschaftsunternehmen Altis an die russische AES eingefädelt. Die Russen hielten Infineon-Chef Peter Bauer im Anschluss mehr als ein Jahr hin. Mittlerweile gilt der Deal als geplatzt: Infineon musste den Anteil an Altis, das es zusammen mit IBM betreibt, wieder auf die Bücher nehmen und 59 Millionen Euro abschreiben. In Sachen Qimonda war Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich im April mit einer Zusage von Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin aus dem Kreml zurückgekehrt, die russische Regierung wolle "sehr zügig und konkret" ein Engagement bei dem Speicherchiphersteller prüfen. Bisher liegt kein Angebot aus Russland vor, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Freitag bestätigte. |