Die estnische Forscherin Katri Vallaste hat für ihre Dissertation an der Universität Helsinki estnische, finnische und schwedische Zeitungen untersucht, wie sie über Euroskeptiker berichten. Ihr Befund: „Meine Forschung zeigt, dass die Argumente der Euroskeptiker kaum in den Leitartikeln der wichtigsten Zeitungen diskutiert werden. Obwohl die Zeitungen für eine größere öffentliche Debatte in der EU argumentieren, stigmatisieren sie Euroskeptiker als eine problematische Gruppe von Menschen: Sie fokussieren sich auf deren persönliche Eigenschaften statt auf ihre Argumente und verhindern damit eine fruchtbare Diskussion über EU-Themen.
Die Medien beschreiben Euroskeptiker, wie ihre Forschung zeigt, als ignorant, ungebildet, arm, radikal, irrational, störrisch, rückwärtsgewandt und unkooperativ. Europhile werden hingegen porträtiert als informiert, aufgeklärt, wohlhabend, moderat, vernünftig, konstruktiv, aufgeschlossen, progressiv und kooperativ.
Grob gesagt kann man es so zusammenfassen: Die klugen Europhilen, die alles für Europa tun, kämpfen gegen die dummen Euroskeptiker, die mit ihrer Unwissenheit Europa zerschlagen wollen.(…)“
Quelle: The European, Artikel „EU ist nicht (als mit „/“ durchgestrichcnes Ist-Zeichen dargestellt) Europa“ von Steffen Meyer am 11.08.2013 – leicht zu ergooglen und in voller Länge sehr lesenswert |