die Familien Porsche/Piech, wie Anoppi meint, wäre bei längerem Überlegen eine Erklärung für den Kursanstieg - sofern mehrere Bedingungen erfüllt sind:
Vorbedingung wäre, dass das Land NDS bereit wäre, seine Beteiligung von 20% an die Familien zu verkaufen. Wenn überhaupt, so würden sie das wegen des strategi-schen Wertes des Aktienpakets wohl für das mindestens Doppelte des nominellen Wertes tun.
Aber nehmen wir einmal an, NDS verkauft tatsächlich an die Porsches/Piechs, was wären die Perspektiven, vor dem Hintergrund des VW-Gesetzes?
Zunächst bietet sich der aktuelle Kurs geradezu dafür an, VW-Stämme zuzukaufen. Der Zukauf würde auch die Bewertungsanomalie, wie ich sie vorgerechnet habe, erklären. Denn der Kurs der VW-Stämme wäre dann möglicherweise im Auftrag der Porsches/Piechs leerverkauft worden, mit dem Ziel, den Kurs so weit wie möglich zu drücken.
Angenommen also, es gelang den Familien Porsche/Piech die 20% Stämme des Landes NDS zu übernehmen: dann hätten sie 72,23%. Den Rest läge dann mit 17% bei Katar und die restlichen 10,8% wären Freefloat, von dem die Familien wohl ebenfalls bereits einen Teil aufgesogen haben. Jetzt hätten die Familien zwar immer noch nicht mehr als 20% der Stimmen (VW-Gesetz), nun aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Sperrminorität des Landes NDS weggefallen wäre. Katar mit seinen 17% stünde alleine da, ohne Be-schlüsse verhindern zu können. Ob sich die 20% Stimmen zur Ausübung der Sperr-minorität im Eigentum eines Aktionäres befinden müssen, oder ob eine zeitweilige strategische Zusammenlegung ausreichen würde, weiß ich nicht. Aber wenn die Familien Porsche/Piech hinter dem Aufkauf stecken, werden sie keine halben Sachen machen und vom Freefloat so viel aufsaugen, dass Katar keine Sperrminorität mehr zusammen bekommt - was wiederum den aktuellen Kursanstieg mit verursacht hätte und ihn begründen würde.
So könnte es tatsächlich funktionieren. Damit wäre auch meine Fiktion erfüllt, die ich hier kürzlich vorgestellt habe: dass nämlich Ferdinand Piech die Porsche AG, die er einst VW so trickreich zugeführt hatte, ebenso trickreich wieder "entführt". Was allerdings ausschließlich am Kooperationswillen des Lands NDS gelegen hätte.
Was wären die Folgen? Die Familien Porsche/Piech hätten VW übernommen, so wie es einst der Plan des kongenialen Wendelin Wiedeking war. Allerdings wäre damit noch lange nicht über das Schicksal der Porsche AG entschie-den. Vordergründig bestehr kein Zwang zum Spinoff vom VW-Konzern. Andererseits hätten die Familien Porsche/Piech ihr Baby in Sicherheit, falls VW wegen des Diesel-gate in schweres Wetter gerät.
Aspekte gibt es noch viele, wir werden sie hier der Reihe nach in den kommenden Tagen und Wochen diskutieren. Ich freue mich darauf und danke für Eure tollen Beiträge. Allen ein schönes Wochenende! Fuzzi |