bei der Rückrufaktion greift, ist reine Spekulation. Ebenso natürlich, inwiefern sie nicht greift. Selbstverständlich ist ein Fahrzeug etwas anderes als ein Vertrag, der monatlich 60 Dollar kostet. Aber wenn man das über 15 Jahre macht, kommt auch da ein schönes Sümmchen dabei heraus, nämlich an die 10.000,- Dollar. Für einen Rentner (zumal in den USA) viel Geld. Es ist eben alles relativ. Auch die These mit den sich anpreisenden Anwälten greift so nicht: auch im Fall AOL waren wohl Heerscharen von Werbern der Konkurrenz unterwegs, um die AOL-Altkunden zum Anbieterwechsel zu überreden. Größtenteils gelang das auch, aber es bleiben dennoch Kunden in Millionenhöhe übrig, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht wechseln wollten oder die überhaupt nicht aufgreifbar waren. Der Cajun aus dem Hinterwald von Lousiana wird wohl kaum auf das Plakat irgendeines raffgierigen Anwalts eingehen. Nicht anders ist es wohl in den Plains, den Rockies und anderen gottverlassenen Gegenden. Jedenfalls: ein paar Zigtausend werden schon dabei rumkommen, die an dem Monopoly nicht teilnehmen oder die sich selber rauskegeln, weil sie die Verjährungsfrist vertrödeln.
Im übrigen stimmt Deine Rechnung so nicht: von 50.00,- Dollar pro Fahrzeug würde ich nicht ausgehen, eher von weniger. Das wohl am häufigsten betroffene Modell (Jetta) kostet in den USA weniger als 40.000,- Dollar. Dazu wäre zu klären, ob VW auch die enthaltene "Sales Tax" (das amerikanische Analog zu unserer USt.) rücker-statten muss, oder vielmehr der jeweilige Bundestaat. Weiter wäre zu klären, inwieweit sich die "Geschädigten" im Falle der Wandelung nach US-Recht (in jedem Bundesstaat wohl anders) eine Nutzungsentschädigung anrechnen lassen müssen.
Alles komplizierte Fragen, zumal beim amerikanischen Rechtssystem, das sich von unserem gründlich unterscheidet. Mehr als ein paar vorläufige Spekulationen sind imo nicht drin.
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