Es wird von 482.000 betroffenen Fahrzeugen in den USA berichtet. Angeblich soll VW auf Druck der EPA bereits eine entsprechende Rückrufaktion gestartet haben. Nehmen wir an, die Rücklaufquote beträgt im günstigen Fall 75%, dann wären das rund 360.000 Fahrzeuge. VW wird sie wohl überwiegend zurücknehmen und den Kunden ihren Kaufpreis erstatten. Gehen wir von 350.000 Fahrzeugen zu einem Durchschnittspreis von 40.000,- USD aus, dann entstünden dem Konzern Kosten (=Schadensersatz) für die Wiederbeschaffung in Höhe von 14 Mrd. USD.
Dazu kämen Strafen, die die EPA verhängt und die pro Fahrzeug bei 37.200 USD liegen. Nehmen wir an, die werden durch den "Massenrabatt" auf ein Viertel gedrückt, dann wären es immer noch gut 4 Mrd.USD.
Dazu kämen Strafen, die von den jeweiligen Gerichten der einzelnen Bundesstaaten wegen Betrugs verhängt werden. Dabei können leicht noch einmal 2 Mrd. USD herauskommen, da sich die Strafen am durch den Betrug erzielten Gewinn orientieren dürften. Damit wären wir bei 20 Mrd. USD.
Davon ab gingen Erlöse durch den Wiederverkauf der zurückgenommenen Fahrzeu-ge. Ob da was dabei herausschaut, wäre allerdings fraglich, wenn die Fahrzeuge in den USA keine Zulassung mehr bekämen und ausgeführt werden müssten. Ob sich das dann noch rechnet...?
Der Hauptschaden dürfte aber durch die nachfolgenden empfindlichen Umsatzein-brüche in den USA und anderen Ländern entstehen. Der dürfte nämlich jahrelang nachwirken und auf unabsehbare Zeit die Bilanzen verhageln. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, ob sich der Skandal noch in andere Länder ausweitet.
Fazit: Der monetäre Schaden dürfte sich für VW auf eine Summe in deutlich zweistelliger Milliardenhöhe belaufen und obendrein die Perspektiven für die kommenden Jahre drastisch eintrüben. Was zur Folge haben wird, dass in den kommenden Jahren die Überschüsse zum Ausgleich des Verlusts ausfallen werden und der Konzern jahrelang dahin dümpeln wird. Klar dürfte auch sein, dass das Konsequenzen für die Beleg-schaft haben wird. Spätestens wenn es die ersten Entlassungen gibt, werden Gewerkschafter und die Politik ungemütliche Zeiten erleben. Den Schaden für das Renommée des Wirtschaftsstandortes Deutschland habe ich in dieser Betrachtung außen vor gelassen. Er ist nicht zu beziffern, wird aber ganz sicher eine Dimension erreichen, die sich heute noch niemand vorstellen kann. |