Eine brauchbare Zusammenfassung des Standes der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme von VW brachte gestern die swp.de (Südwestpresse Ulm). Nachstehend die wichtigsten Punkte zitiert: "Worum geht es? Wegen des gescheiterten Übernahmeversuchs bei VW 2009 hat die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE/PSE) als Dachgesellschaft des Sport- und Geländewagenbauers diverse Rechtsstreitigkeiten am Hals. Auch im aktuellen Fall geht es darum: Mehrere Hedgefonds fühlen sich rückblickend getäuscht und wollen Geld zurück, das sie an der Börse verloren haben. Insgesamt geht es noch um fast 1,2 Mrd. EUR. Die PSE hält die Forderung für unbegründet. Wie lautet die Begründung der Hedgefonds? Im Mittelpunkt stehen Pressemitteilungen der PSE aus dem Jahr 2008. Damals hatte die Holding zunächst bestritten, ihren Anteil an VW auf 75 Prozent aufstocken zu wollen. Einige Monate später gab sie aber bekannt, genau diesen Plan zu verfolgen. Die Aktienkurse schossen nach oben - Anleger, die auf fallende Kurse gewettet hatten, verloren viel Geld. Sie werfen PSE vor, die Öffentlichkeit über ihre wahren Absichten bewusst im Unklaren gelassen zu haben. Wie sieht die PSE die Sache? Ganz anders: Die Holding habe ihre Pläne stets nach bestem Wissen und Gewissen kundgetan. Erst zum Zeitpunkt der endgültigen Pressemitteilung sei die Entscheidung, den viel größeren VW-Konzern übernehmen zu wollen, gefallen. Eine Haftung für die darauffolgenden Kursreaktionen lehnt die PSE ab. Welche Rechtsstreitigkeiten hat die Porsche SE deswegen noch? So einige. Schauplätze sind Braunschweig, Stuttgart, Hannover oder auch Frankfurt. Manche Klagen wanderten von einem Gericht zum anderen, weil die Zuständigkeiten umstritten waren. Der aktuelle Prozess wechselte etwa von New York nach Deutschland. Gibt es schon Entscheidungen? Im Zusammenhang mit dem Versuch der VW-Übernahme wurde Porsches früherer Finanzchef Holger Härter bereits wegen Kreditbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt. Um Anleger, die sich falsch informiert fühlten, ging es dabei jedoch nicht. Entscheidungen gibt es sonst nur in kleineren Fällen. Das Landgericht Stuttgart hat die Klage der Hedgefonds zudem bereits abgewiesen. Die Fonds wehrten sich jedoch dagegen, so dass der Streit am Donnerstag vorm Oberlandesgericht weiterging. Eine Entscheidung soll am 26. März verkündet werden. Gibt es bereits eine Tendenz? Der vorsitzende Richter kündigte an, dass er die Klage der Hedgefongs als "wenig erfolgversprechend" ansehe und sie voraussichtlich scheitern werde. Seiner Ansicht nach hat Porsche damals keine "grob falschen" Angaben gemacht."
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