bewusst sein, dass vor allem die Kurseinbrüche nach Niederlagen (vor allem bei nicht unbedingt erwarteten Niederlagen), Verletzungen und negativen Transfers sehr heftig ausfallen können. Bestes Beispiel können wir heute mal wieder erleben.
Jeder muss für sich selber entscheiden, ob er ein kurzfristiger Trader ist, der versucht solche Kursausschläge auszunutzen oder ob man an ein langfristiges Investment interessiert ist. Ich persönlich wage zu bezweifeln, dass ein kurzfristiger Trader gegenüber einem langfristigen Investor, der regelmäßig seine Investition objektiv überdenkt, keine höhere Rendite erzielen wird. Denn der kurzfristige Trader benötigt schon eine Menge Glück, um bei seinen Trades die richtige Entscheidung zu treffen.
Natürlich hat mich als Aktionär (nicht BVB-Fan) die Niederlage am WE geärgert und ich habe auch nicht unbedingt damit gerechnet. Fakt ist, dass der BVB gegen alle Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 5 verloren hat. Gegen Bayern und Gladbach war es die Chancenauswertung und gegen Leverkusen und Wolfsburg einfach nicht gute Spiele. Fakt ist aber auch, dass der BVB punktgleich mit Gladbach auf Platz 3 steht und 5 Punkte Vorsprung hat auf Platz 4. Selbst die 6 Punkte auf Leverkusen sind kein Beinbruch. Sicher haben viele Aktionäre mehr erwartet und erhofft. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass der BVB eine Verletzungsseuche in der Defensive hat, die es bisher noch nie gab. Ich wage zu behaupten, dass auch die weltbeste Vereinsmannschaft, Bayern München, mit dieser Anzahl von Verletzten, das eine oder andere Spiel nicht gewonnen hätte. Bei Leverkusen und Gladbach wäre die Punktausbeute wahrscheinlich schlechter als beim BVB. Dazu kommt noch, dass Leverkusen in dieser Hinrunde sehr häufig das Glück auf seiner Seite hatte und Gladbach nahezu das Optimum aus seinem Kader holt.
Aber daraus Schlüsse zu ziehen, dass der BVB durchgereicht wird, finde ich sehr pessimistisch. In der Rückrunde kommen sehr wahrscheinlich bis auf Subotic alle Verletzten wieder zurück. Dazu haben sich die Nachwuchsspieler bisher sehr gut präsentiert. Der BVB wird aus dieser Verletzungsmisere seine Schlüsse ziehen und in der Rückrunde öfters rotieren und wahrscheinlich in der Sommerpause den einen oder anderen Back up-Spieler kaufen (neben einem neuen Top-Stürmer).
Kurz zum Spiel gegen Marseille. Die haben gerade eine sportliche Krise und sind bereits aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschieden. Der Trainer wurde entlassen und in der Liga ist der letzte CL-Platz bereits 9 Punkte weg. Dazu kommen noch ein paar Verletzte, die nicht zur Verfügung stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Marseille auf Teufel komm raus das Spiel gegen den BVB gewinnen will. Jeder der sich im Fussball auskennt, der weiß, dass in solchen Spielen bei den Spielern, die ein unwichtiges Spiel absolvieren, die Leistungsbereitschaft und Motivation nicht bei 100% liegt. Für den möglichen aber nicht wahrscheinlicheren Fall, dass der BVB das Spiel nicht gewinnt, vergessen hier viele Investierte, dass Neapel sein Spiel gegen Arsenal erstmal gewinnen muss. Arsenal wird von sich aus alles versuchen, dass Spiel gegen Neapel zu gewinnen, denn sie wissen erstens, dass sie auch bei einer Niederlage schnell aus der CL fliegen könnten und zweitens man als Tabellenzweiter (und das wäre Arsenal bei einer Niederlage und gleichzeitigem Sieg des BVB) im Achtelfinale einen deutlich schwereren Gegner zugelost bekommt. Daher gehe ich eigentlich davon aus, dass Arsenal sein Spiel gewinnen wird. Und damit wäre das Ergebnis des BVB's egal.
Zu den letzten beiden Bundesligaspielen. Das Spiel gegen Hoffenheim sehe ich deutlich einfacher an als gegen Leverkusen. Hoffenheim steht diese Saison für vorne Top und hinten Flop. Die werden sich nicht wie Leverkusen hinten reinstellen und die Abwehr dicht machen. Können die auch gar nicht. Die Spielweise der Hoffenheimer kommt daher dem BVB deutlich entgegen. Gegen Hertha zu Hause wird der eine oder andere Verletzte wieder zurück sein. Und zum Abschluss der Hinrunde wird der BVB nochmal die letzten Kräfte mobilisieren, um seinen Fans einen versöhnlichen Jahresabschluss zu bieten.
Meine Prognose zum Ende der Hinrunde: Bundesliga: 37 Punkte (letzte Saison: 30 Punkte und Platz 3, punktgleich mit Platz 4). Achtelfinale CL
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