AfD-Parteichef Chrupalla habe „versagt“, sagt seine Bundesvorstandskollegin Cotar. Gemeinsam mit Mitstreitern probt sie den öffentlichen Aufstand gegen den Kurs der Partei. Im Hintergrund hat sich ein Netzwerk zusammengetan, das bei den Vorstandswahlen kandidieren will. So viel Zündstoff in der AfD hat es schon ewig lange nicht gegeben.
Die Kritik an AfD Chef Chrupalla lässt nicht nach. Vier hochrangige AfD Funktionäre haben nun eine eigene Pressekonferenz in Berlin gegeben und dabei den Chrupalla aufs heftigste kritisiert. Nicht nur wegen den miserablen Wahlergebnisse der letzten 2 Jahre, sondern auch zu seinen gestrigen Aussagen, die ja teilweise nicht mal Stammtischniveau hatten (z.B. ins Zelt pinkeln). Dazu sagte die AfD Bundestagsabgeordnete und Mitglied des AfD Bundesvorstand, Cotar, dass sie "bei dieser Äußerung fast vom Glauben abgefallen ist. Wir sind nicht auf der Baustelle, wir sind eine Partei im Deutschen Bundestag.“
Der AfD Bundestagsabgeordnete Jürgen Braun ging AfD Chef Chrupalla aufs schärfste an. Dass die beiden Gegner sind ist nicht zu überhören und dass die beiden in einer Partei sind und auch noch gemeinsam einer Bundestagsfraktion angehören kann man eigentlich kaum glauben nach dem seinen Aussagen:
"Wer Diskussionen unterbinden wolle, wer als Bundessprecher eigenmächtig unsere bewährte Programmatik ändere, der begibt sich auf eine sehr einfache Zeltlagerebene. Hier ist jemand überfordert und kommt bei kleinster Kritik sofort mit geschmacklosen Vergleichen. Chrupalla versucht, in der lebendigen AfD mit selbstbewussten Mitgliedern eine Art Kadavergehorsam einzuführen, die in der CDU unter Angela Merkel eingezogen sei. Wir lassen uns die Partei nicht von oben kaputt machen, wir holen uns unsere Alternative für Deutschland zurück“.
Danach greift Braun auch die Weidel an, von der ja seit einigen Wochen, seit dem Ukraine Krieg, eigentlich nichts mehr zu hören ist. Man könnte fast denken die Weidel sei untergetaucht um ja nichts falsches zu sagen. AfD Elite Braun zur Weidel:
"Weidel lebe teilweise nicht in Deutschland und habe deshalb eine geringe Glaubwürdigkeit. In Baden-Württemberg wird sie nicht als Baden-Württembergerin wahrgenommen. Von der Ausrichtung ist es so, dass sie inzwischen für keinen Inhalt steht. Es ist vollkommen klar, dass auch sie Verantwortung übernehmen muss.“
Die AfD Bundestagsabgeordnete und Mitglied des AfD Bundesvorstand, Cotar, hat ja gestern morgen schon den Chrupalla harsch kritisiert und auf dieser Pressekonferenz ging es dann auch weiter, vor allem wegen dessen 100%igen pro Putins Kurs:
"Selbstverständlich kann man aus Angst oder Bedenken gegen Waffenlieferungen sein. Man muss aber nicht automatisch als fünfte Kolonne Putins wahrgenommen werden. Dass Chrupalla nach dem Überfall Putins nichts Besseres zu tun gehabt habe, als sich bei Russland zu bedanken, sei der Einstieg dafür gewesen, dass man die AfD als Putin-Partei wahrnehme. Die AfD muss weg von der Wutbürgerpartei, die selbst die nicht vor den Kopf stößt, die wirklich die krudesten Verschwörungstheorien verbreiten und hin zu einem sympathischen Auftritt."
Auch Alexander Wolf, Hamburger AfD Vize-Landeschef und AfD Abgeordneter und Beisitzer im AfD Bundesvorstand äußerte sich bei dieser sehr ungewöhnlichen (Anti Chrupalla) Pressekonferenz:
"Wir sind in brennender Sorge um das Projekt AfD. Der marktwirtschaftliche, konservative und freiheitliche Kern der Partei muss wieder deutlicher artikuliert werden."
Die AfD Eliten Cotar, Braun, Wolf und Hansel wollen mit dieser Pressekonferenz laut eigenen Aussagen eine öffentlichen Kampfansage machen und innerhalb der Partei zeigen, dass Andersdenkende, also die gegen den Kurs von Chrupalla sind, nicht alleine sind – um diese von möglichen Austritten abzuhalten. Gab ja seit dem Ukraine Krieg schon sehr viele Parteiaustritte bei der AfD.
Das wird in 4 Wochen ein ganz lustiger AfD Bundesparteitag und wenn dann noch der Höcke zur Wahl als AfD Chef antreten sollte, dann wird dort so richtig was los sein, was diese AfD zum Platzen bringen könnte. Meuthen hat das in etwa so vor ein paar Monaten bei seinem Parteiaustritt fast schon vorhergesagt und der Ukraine-Krieg mit der klaren pro Putin Chrupalla Position, die auch im Osten innerhalb der AfD wohl eine deutliche Mehrheit hat, aber im Westen halt nicht mal ansatzweise, macht das ganze noch dynamischer, zusammen mit den vielen AfD Wahlschlappen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...gen-Chrupalla-geprobt.html |