"Du bist schlicht Windows-konditioniert,..."
Nein, nicht im Geringsten. Ich habe so viele Betriebssysteme im Leben erleben und damit Projekte machen müssen/dürfen, dass ich ganz bestimmt keine Vorlieben für eines von denen entwickelt hätte. Außer irgendwas von Apple kenne ich ziemlich viele ganz gut. Das Apple-Zeugs kenne ich persönlich unglücklicherweise nur ein klein wenig aus privaten Umständen, weil das in meiner professionellen Welt nie irgendeine Rolle gespielt hat. Habe aber genug darüber gelesen, um die elementaren Features zu kennen.
Da waren sehr viele Mainframe-Sachen (BSX, MVS, z/OS samt zugehörigen Transaktionssystemen IMS, CICS und zugehörigen Datenbanken), x UNIXe (Sun-OS, HP-UX, AIX, Linux, allerdings meistens Server-side). Ein paar sehr spezielle Betriebssysteme für Realtime-Anwendungen. Dann natürlich das ganze PC-Zeugs von DOS, Win 3 (was in meiner Welt niemanden je professionell interessiert hat). Dann OS/2 und danach MS Win NT. Mit beiden haben wir damit wirklich was auf die Beine gestellt, weil die so ungefähr alles hatten, was man sich als IT-Architekt und -Entwickler unter einem richtigen Betriebssystem vorstellt. Später nach IBMs Rückzug von OS/2, den ich damals beweint habe, Windows XP, 7, 8, jetzt 10. Alle ok und brauchbar für alles.
Wichtig: Wenn man ein ernsthaftes Problem auf einem Computer lösen muss, also nicht nur einen Vogel, der über eine Barriere hüpft, Musik spielen, TV gucken, Selfies machen oder Bilder/Videos bearbeiten, dann kommt es nicht mehr auf das GUI (Kacheln oder sonstwas) an, sondern auf die Internals des Betriebssystems. Siehe oben. Aus diesem Grund haben Apple Betriebssysteme niemals eine Rolle in einem professionellen Umfeld, abgesehen von Kreativen gespielt. (Was immer das sein soll. Wenn ich recht verstanden habe, malen die Bilder und Kataloge aller Art und schreiben Zeitungsartikel und Bloggs mit zumeist gefärbten, wenn nicht frei erfundenen Inhalten aller Art.) In den frühen 20ern war ich bei meinen Kunden ein extremer Gegner von Microsoft. Nicht wegen Windows, sondern wegen Office. Ich versuchte, meine Kunden davon zu überzeugen, dass MS sie via Office in eine gnadenlose Abhängigkeit zwingt. Das wurde zwar zur Kenntnis genommen, aber abgelehnt. Ich habe diesen Kampf komplett verloren. Inzwischen musste ich zugeben, dass mein damaliger Kreuzzug Blödsinn war. Weil Office zwar Geld kostet, Abhängigkeiten schafft, aber vor allem super-gut funktioniert. Ich habe also keine Affiniität zu irgendeinem Betriebssystem. Ich habe allerdings konkrete Einwände gegen manche, z.b. UNIX/Linux - siehe oben. Die sind das Hinterletzte, die Steinzeit der IT.
Klar habe ich mich im Lauf der Jahre daran gewöhnt, Windows zu benützen. Einfach, weil es sich so ergeben hat, es gut ist, und jederzeit alles tat, was ich wollte. Was will ich mehr? |