Hat nichts mit der DB zu tun aber Lesenswert!
Fast war es am 10. Oktober 2008 zu einem totalen Bankenkollaps in England gekommen.
Am 24. Januar 2009 verplapperte sich einer der englischen Minister - Lord Myners. Und zwar dahingehend, dass England am 10. Oktober 2008 ganz knapp vor einem totalen Bankenkollaps gestanden hat. Große Anleger hatten angefangen, massiv Geld aus den Großbanken abzuziehen und waren zudem bereit, hohe Strafzahlungen zu leisten, nur um Ihr Geld zu bekommen. Natürlich wurde Lord Myners scharf dafür kritisiert, diese Informationen an die Öffentlichkeit gebracht zu haben.
Der Mail on Sunday berichtete, dass das englische Finanzministerium schon Vorbereitungen traf, um alle Banken im Land zu schließen, alle elektronischen Überweisungen zu sperren und sogar Geldautomaten abzuschalten, bis die Lage sich beruhigen würde.
Scheinbar stand das englische Bankensystem 3 Stunden vor einem Kollaps.
Der Royal Bank of Scotland und HBOS werden daraufhin 20 Milliarden Pfund und 17 Milliarden Pfund (HBOS) an Hilfe gegeben. Geld von Steuerzahlern ...
Und so sagen die 2 Banken „Dankeschön“: Einen Monat später am 10. November 2008: Eine Feier der Royal Bank of Scotland fliegt auf. Nachdem das 20 Milliarden Pfund-Hilfspaket in Anspruch genommen wurde, organisiert die Bank eine ausgiebige Party. Die Kosten liegen bei 300.000 Pfund (ca. 370.000 Euro). Die Feier wird geheim gehalten und 350 Meilen weiter weg nach Edinburgh verlegt. Es hätte auch geklappt, wenn nicht spät in der Nacht scharenweise Banker feiernd durch die Straßen gelaufen wären und laut im 5-Sterne Hotel weitergemacht hätten.
Vergleichen Sie dies mal mit den Kosten einer normalen Hochzeitsfeier, wo am Ende auch alle satt nach Hause gehen. So sagen 302 Angestellte der HBOS Danke für das 11,5 Billionen Pfund-Hilfspaket: eine Party über 330.000 Pfund (ca. 405.000 Euro) im 5-Sterne-Hotel mit einem 4-Gänge-Menü und einem 20.000-Pfund-Komiker zur Unterhaltung. Die Banker mussten nicht einmal Urlaub nehmen.
Kurze Zeit später, im Februar 2009, bietet die Royal Bank of Scotland Festgeldzinsen in der Höhe von 4,5% für deutsche Kunden an!
Wie bitte soll das mit rechten Dingen zugehen, wenn viele der besten Fondsmanager weltweit derzeit mit ihrem Depot im zweistelligen Prozentbereich im Minus liegen??? Wie sollen die hohen Zinsen für Kunden erwirtschaftet werden, wenn die Banken sich weigern, Kredite herauszugeben? Denn das Geld muss ja auch arbeiten, um diese Zinsen zu erwirtschaften. Würden Sie das als Sicherheit für Ihre Lebensersparnisse bezeichnen? Ihre Entscheidung ... Die Gefahr einer Finanzschmelze ist real und nicht nur ein böser Traum. Tipp: Es ist sinnvoll, Geld für 2–3 Monate Lebensunterhalt an Bargeld zuhause zu haben, um nicht ganz mittellos dazustehen, wenn es mal hart auf hart kommt. (Natürlich nicht unter der Matratze, wo jeder Dieb zuerst schaut.) Alles, was es braucht, ist ein fallender Dominostein wie Lehman Brothers, um eine weitere Welle an Bankenpleiten auszulösen. Sind europäische Banken rund 7-mal so gefährdet wie amerikanische Banken?
Was kaum einer weiß und die Banken schön verdeckt halten: Die europäischen Banken - und ganz besonders die englischen Banken - haben rund 3,5 Billionen Dollar an Schwellenländer (Emerging Markets) geliehen. Laut der Bank of International Settlements entspricht das rund 21% des europäischen Bruttoinlandsproduktes.
§Die Schweizer Banken haben Gelder in Höhe von rund 50% des Bruttoinlandsproduktes an Schwellenländer geliehen.
§Österreichische Banken haben Kredite in Höhe von rund 85% des nationalen Bruttoinlandsproduktes verliehen. Davon sind über 70% nach Osteuropa geflossen.
§Jetzt trifft die Finanzkrise ganz besonders die Schwellenländer. Nur mal als Beispiel: Rund eine Million Gastarbeiter aus den Philippinen, die weltweit tätig sind, reisen zurück in ihr Heimatland, weil deren Jobs verloren gehen. Das trifft natürlich die Philippinen besonders hart, weil es ein Teil der Kultur ist, dass ein Familienmitglied ins Ausland geht, um Geld für den Lebensunterhalt nach Hause schicken zu können.
§Rund 92% aller Kredite in Ungarn kommen aus der Schweiz. Hier ist dann Ähnliches zu erwarten, wie es bei den Geldrückflüssen der Carry Trades nach Japan und in die USA der Fall war. Die USA haben im Vergleich zu den Europäern „nur“ rund 500 Milliarden an Krediten in Schwellenländer vergeben. Damit sind die europäischen Banken rund 7-mal mehr dem Risiko fallender Konjunkturen in den Schwellenländern ausgesetzt. Für uns als Steuerzahler bedeutet dies, dass wir am Ende für die Fehler der Banken wieder mal geradestehen müssen.
§Wir können also mit noch mehr Abschreibungen bei den Banken rechnen. Rund 220 Milliarden sollen an Abschreibungen bei deutschen Banken noch ausstehen. Aber wie hoch ist die Dunkelziffer wirklich?
§Wann fällt die erste Bank, weil zu viel Geld ins Ausland geliehen wurde, und setzt eine Kettenreaktion weiterer Bankenpleiten in Gang?
Gruss Andy |