Aber liegt dem nicht die Erwartung einer Fortsetzung der Prä-Corona-Ökonomie zugrunde? Der Wandel weltweit ist aber viel fundamentaler. Unsere Lebensweise stand schon davor in Frage, wurde aber nun kräftig durcheinander geschmissen. Nur ein kleines Beispiel: Jeder kennt nun Videokonferenzen und Home Office. Glaubst Du in Zukunft werden noch gläserne Bürotempel in den Metropolen gebraucht wie bisher? Nein, die Unternehmensabläufe werden auch nach Corona anders sein. Der Exodus von Silikonvalley nach Texas und in andere Staaten liegt doch u.a. dieser Lernerfahrung zugrunde. Kleinere Immobilien, weniger Konzentration, veränderte Mobilität. Hotels, Reisebranche, Luftfahrtindustrie usw., da wird sich viel ändern. Die großen Hubs werden degenerieren. Nur ein kleines Beispiel. Könnte man noch weit ausführen: Folgekosten Pandemie, Struktur Bildungssystem, Verfassungsdiskussionen (siehe Brinkhaus, CDU, aktuell). Daneben die schwelenden Krisen in vielen Gesellschaften weltweit und drohende militärische Auseinandersetzungen. Könnte aber tatsächlich noch einmal zu einem Heißlaufen von Kursen kommen. Auch eine kurze Überhitzung durch eine Schein-Post-Corona-Euphorie ist denkbar. Das schlimme ist, dass aktuell die Doktrin massiv ins Fiskalpolitische abdriftet, was durch die Biden Administration noch einmal verstärkt Fahrt aufnehmen wird. Um es kurz zu sagen: wir werden alle anders leben und die Eliten werden zunehmend hilfloser, diese historischen Prozesse mutig zu begleiten.
Um es auf die aktuellen Charts runterzubrechen: die Zeiten sind volatil, auch wenn es einmal zu lauernden Pattstellungen kommt. Irrationalitäten können sich in beide Richtungen schnell entladen. Wer hier meint, irgendwas vorhersagen zu können, möge erbitte nicht jammern, wenn es anders kommt. Ich erwarte bis Mitte März eine Korrektur im Bereich zwischen 12500/11950/10600, die relativ zügig einbricht. Später im Jahr einen Anstieg ggf bis 15500 und einen weiteren Absturz bis evtl. unter 8000. |