Wie aus den Protokollen der letzten November-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed hervorgeht, hat das Gremium Mitte Oktober allgemeine Übereinstimmung darin gefunden, dass es vernünftiger sei, bei ihrem Ankauf von Staatsanleihen entsprechend den jeweilig neuen Konjunkturdaten nur kleinere Änderungen vorzunehmen statt größere und weniger häufigere Veränderungen zu tätigen. Diese Übereinstimmung wurde im Rahmen einer geheim gehaltenen Videokonferenz am 15. Oktober getroffen. Die Notenbanker wiesen die Anregung zurück, ein ausdrücklicheres Inflationsziel festzusetzen. Die Protokolle zeigen erwartungsgemäß ein Gremium, das über den Sinn des 600 Milliarden Dollar schweren Ankaufsprogramms der Fed uneins war. Letztlich hat aber das Gremium mit 10 zu 1 dafür gestimmt, für das Programm grünes Licht zu geben. Bei den Mitgliedern des Offenmarktausschusses ist die Unzufriedenheit über das Wachstum und die Arbeitslosigkeit gewachsen. Einige vertraten sogar die Meinung, dass es mehr als sechs Jahre dauern könne, bis die Arbeitslosenrate auf Normalmaß zurückkehren werde. Für die US-Wirtschaft wird jetzt ein Wachstum von 2,4 bis 2,5 Prozent für dieses Jahr erwartet, nachdem im Juni die Prognosen noch bei 3,0 bis 3,5 Prozent gelegen haben. Für das kommende Jahr sehen die Notenbanker eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 3,0 bis 3,6 Prozent, für 2012 von 3,6 bis 4,5 Prozent und für 2013 von 3,5 bis 4,6 Prozent. Die Vorhersage für 2011 liegt deutlich unter den 3,5 bis 4,2 Prozent, die im Juni in Aussicht gestellt worden waren. Die gedämpfte Wachstumsprognose wird wenig zur Änderung der Arbeitslosenquote beitragen können. Das Fed-Gremium erwartet für dieses Jahr eine Arbeitslosenrate von 9,5 bis 9,7 Prozent, für 2011 von 8,9 bis 9,1 Prozent und für 2012 von 7,7 bis 8,2 Prozent. Auch für 2013 soll die Arbeitslosenquote auf einem immer noch hohen Niveau von 6,9 bis 7,4 Prozent liegen. Im Juni gingen die Notenbanker noch von einer Arbeitslosenquote von 9,2 bis 9,5 Prozent für dieses Jahr, von 8,3 bis 8,7 Prozent für 2011 und von 7,1 bis 7,5 Prozent für 2012 aus. |