Ein überraschend gutes Quartalsergebnisergebnis der DB wurde uns heute vorgelegt, welches wohl überwiegend über den Erwartungen liegen dürfte. Auch wenn noch im Verlauf des heutigen Tages gewiss ein Haar in der präsentierten Suppe gefunden wird. Diese neuen fundamentalen Daten nach nun 3 Quartalen rechtfertigt noch weniger diese niedrigen Kurse von unter 40 Euro. Wenn irgendwann im Dezember noch eine lukrativere Dividende angedeutet werden sollte, sollte der Kurs auch endlich nachhaltig in andere Kursregionen steigen, doch wird wohl ein Großteil der Gewinne für die höher geforderten Eigen- und Kernkapitalquoten gebraucht werden, was zumindest eine erneute Kapitalerhöhung unwahrschienlicher macht. Im Gegensatz zu der allmählichen Einführung und Anhebung der Kapitalquoten durch Basel III ist bei der Politik momentan keine Kontinuität erkennbar und die Banken sollten auf alles gefasst sein. Einige Punkte der Quartalsergebnisse will ich mal hervor heben: ~ Trotz des turbulenten Quartals, in dem der Dax von über 7000 auf 5000 Punkte viel, und trotz einer freiwilligen Abschreibung um weitere 228 Mio. griechischer Staatsanleihen auf 46% des Norminalwertes wurde ein Gewinn vor Steuern von 942 bzw. 777 Mio. nach Steuern erwirtschaftet. Hier macht sich die breitere Aufstellung der Bank positiv bemerkbar. Auch wenn im dritten Quartal vor einem Jahr noch 1.048 Mio. bzw. 1.218 Mio. zu Buche Standen, zeigt dies, wie gut das Risikomanagement der DB funktioniert, da der Gewinn zum Vergleichsvorjahresquartal nur gering zurück gegangen ist und wie gut es in Krisenzeiten ist, wenn Gewinne von mehreren Säulen getragenwerden. Die breitere Aufstellung sei nochmals erwähnt, da die äußerst gewinnbringende Investment-Sparte in diesem Quartal verständlicher Weise sehr schwächelte und nur 70 Mio. zum Ergebnis beisteuerte und dies vor einem Jahr noch 1,1 Mrd. waren, aber zumindest keinen Verlust davon trug. ~ Eigenkapital und Kernkapitalquote: Die Tier-1-Kernkapitalquote ohne Hybridinstrumente ist von 8,7% auf 10,1 % gesteigert worden, die Tier-1-Kapitalquote auf 13,8%. Die Eigenkapitalquote betrug am 30.09.2011 15,4%. ~ Liquiditätsreserven auf 180 Mrd. aufgestockt ~ In den ersten 9 Monaten 2011 liegt der Gewinn jetzt bei (6,3 Mrd.?) 5,7 Mrd. Gewinn vor Steuern bzw. 4,1 Mrd. nach Steuern.(Das würde ein KGV beim jetzigen Kurs von 28,50€ von knapp 6,5 bedeuten, auch wenn die DB im letzten Quartal keinen Cent mehr verdienen würde, bzw. ein realistisch zu erwartendes KGV von ca. 5 bis 5,5 beim Kurs von 28,50€) Natürlich sind die 10 Mrd. für 2011 nicht mehr realistisch und wurde auch schon von Ackermann revidiert, aber 8 Mrd. vor Steuern wären meiner Meinung nach für das turbulente und schwierige Jahr 2011 hervorragend und sollten langsam in Form anderer Aktienkurse Anerkennung finden. Aber wann erkennt die Börse bzw. deren Anleger, wie gut es um die DB gestellt ist, wie geschickt sie durch schwieriges Fahrwasser schifft, wie hervorragend deren Risikomanagement funktioniert und das der viel gescholtene Ackermann vieleicht doch für seine neue bzw. angepasste strategische Ausrichtung der Bank honoriert werden sollte. Mal zum Vergleich die vergangenen Jahresüberschüsse nach Steuern: 2007: 6,474 Mrd. (Rekordjahr!) 2008: -3,835 Mrd. (Finanzkrise!) 2009: 4,973 Mrd. 2010: 2,310 Mrd. (Postbankübernahme und KE (1:2)) Wenn so die einzelnen Staaten wirtschaften würden, gäbe es auch keine Schuldenkrise. So schlecht wie es der Aktienkurs dar stellt, ist es um die Bank also nicht gestellt. Ganz im Gegenteil, die DB scheint einen guten Mittelweg zwischen Risiko und Ertrag gefunden zu haben. http://www.deutsche-bank.de/ir/de/download/...ericht_3Q2011.pdf http://www.deutsche-bank.de/ir/de/download/FDS_3Q2011.pdf ----------- Meine Rechtschreibfehler sind übrigens gratis! |