klassischen Lehre fehlt eigentlich der sell-off auf schlechte Nachrichten. Daher sind Nachkäufe in einen unter relativ hohen Umsätzen über längere Zeit sukzessive fallenden Kurs zumindest kurz- bis mittelfristig äußerst gefährlich.
Es würde mich nicht wundern, wenn der Kurs erst in einigen Jahren wieder anzieht, wenn mehr Sicherheit über die zuverlässige Kalkulation des Kanadaprojektes besteht. Im Moment ist für viele Marktteilnehmer sicher die enorme relative Höhe der Kosten bei gleichzeitigen Ungewißheiten über die nach Inbetriebnahme erzielbaren Preise ein Problem.
Da die Börse meistens entweder über- oder untertreibt, ist nach unten wohl leider noch einiger Spielraum. Ob die Bekanntgabe eines passablen Quartalsergebnisses demnächst an all dem grundlegend etwas ändern würde, bezweifle ich sogar eher. Der "durchschnittliche" Investor geht eher in eine Aktie, wenn so etwas wie Sicherheit besteht, daß sich die Ergebnisse kontinuierlich verbessern.
So war, um nur ein ziemlich unbedeutendes Beispiel aus meinem schmalen Horizont zu nennen, eine starke EPS Entwicklung bei Freenet wegen des Wegfalles von Kaufpreisabschreibungen so sonnenklar wie das Amen in der Kirche und man konnte nach der Konsolidierung durch den Verkauf des Webhosting Geschäfts "quasi" ohne jedes Risiko in die Aktie gehen, aber das hat der Durchschnittsinvestor dann doch erst getan, als das erste Quartal ohne die Abschreibungen real sehr nahe rückte.
Ich persönlich halte es daher für wahrscheinlicher, daß der Kurs einige Zeit nach erfolgreicher Inbetriebnahme in Kanada deutlich über 100 Euro geht als in den nächsten Jahren auch nur annähernd auf 40 (wobei solchen Zahlen natürlich eher ein illustrierender Charakter zukommt, da sich Konstellationen, die in einigen Jahren auf Kurse einwirken werden, nicht seriös vorhersagen lassen). |