Skiniwlli ist halt die Frage was ist gut ? bzw. was wäre für die Börse gut ?
Man schaue sich dabei nur die Kursentwicklung nach den Zahlen von SolarEdge an. Habs gestern schon mal geschrieben die Zahlen von SolarEdge waren gut. Nicht nur ordentlich sondern sie waren gut mit einem Umsatzplus von 3% zum Vorquartal, einer Bruttomarge von sehr guten 32,6%, einer EBIT-Marge von 14,2% (ohne Mitarbeiteraktienprogrammkosten sogar bei 16,6% !!!), einem Nettogewinn von 15,6 Mio. $ bzw. ein EPS von 0,35 $ und einem Free Cash Flow von 16 Mio. $. Ohne Mitarbeiteraktienprogrammkosten hätte SolarEdge sogar ihren zweithöchsten Nettogewinn ihrer Unternehmensgeschichte erzielt mit einem Nettogewinn von 21 Mio. $ bzw. einem EPS von 0,46 $. Also rund um eigentlich richtig gute Quartalszahlen und man sieht bei SolarEdge an den Gewinnmargen keinerlei Probleme mit einem irgendwie gearteten Kostendruck. Was tut die Aktie nach den Zahlen, sie geht ganz kräftig auf Tauchstation mit über 15%. Warum keine Ahnung. Vielleicht war der Börse der Umsatzausblick fürs laufende Quartal zu gering, vielleicht ist aber auch so, dass die Wallstreet einfach Solaraktien sehr gerne verprügelt. Wer richtig Eier bei SolarEdge gestern gehabt hat, der hätte binnen weniger Stunden mit SolarEdge 15% verdienen können.
Ich will damit eigentlich nur sagen, alles was irgendwie mit Solaraktien zu tun hat ist seit dem Modupreiscrash von Juli bis Mitte Oktober nicht mal mehr ansatzweise abschätzbar. War beaknntermaßen eh schon seit der SunEdison-Pleite im März sehr schwer einzuschätzen wie es kurstechnisch mit Jinko und Co laufen könnte.Trotz wirklich guter Q1-Zahlen hat es Jinko im Mai/Juni nicht geschafft über die 200-Tageslinie zu kommen. Schlimmer noch sie ist 3mal an ihr gecheitert. Dazu kommt ja noch, dass es im kommenden Jahr wohl zum ersten Mal in der Geschichte der Solarindustrie zu einem Nachfragerückgang kommen wird und dann noch, dass der Trump gewählt wurde. Wobei ich mal nicht davon ausgehe, dass Trump irgendetwas an den US-Solarsubventionen via Tax Equity tun wird. Zum einen sind auch viele Republikaner sehr positiv zu Solar und zum anderen würde eine solche Gesetzesänderung, an der ja auch die Exportgenehmigung von US-Öl hängt, recht lange dauern, so dass es sich kaum lohnt an den bis 2020 laufenden US-Solarsubventionen was zu ändern. Aber die Trump-Wahl bringt weitere Unsicherheiten in den Sektor rein zu den eh schon recht vielen Unsicherheiten die schon drin sind..
Die Q3-Zahlen von Jinko werden sicher schlechter ausfallen wie Q1 und Q2 und zwar vom Umsatz über die Gewinnmargen bis hin zum Nettogewinn. Einen Bruttomargenausblick für Q4 gibt Jinko eh nicht und so optimistisch wie Jinko im August bei den Q3-Zahlen war und auch in einigen Interviews danach kann man wohl davon ausgehen, dass sie ihre Jahresabsatzguidance nicht nach unten revidieren werden. Für mich hoch interessant wird sein wie denn nun der Solarkraftwerksdeal genau abläuft (sind alle Solarkraftwerke betroffen oder nicht alle ?, Working Capital, ... - gibt noch viele offene Fragen über den Deal um den überhaupt richtig einschätzen zu können) und wie danach die Jinko Bilanz aussieht. Interessant wäre dann ein Ausblick noch aufs 2017 wie das Projektvolumen sein wird um abschätzen zu können welche Umsätze und Gewinne zusätzlich erzielt werden. Für mich sehr wichtig um Jinko für 2017 einigermaßen einschätzen zu können, denn wir reden da mit Sicherheit von Projektumsätzen von > 500 Mio. $ mit Bruttomargen > 16%.
Was für die Börse nun am Wichtigsten sein wird an den Zahlen keine Ahnung. Siehe SolarEdge gute Quartalszahlen, gute Cash Flows, eine ebenso gute Bruttomargenguidance, aber eine eher schwache Umsatzguidance mit ca. Minus 10% zu den vorgelegten Zahlen. |