aus der Behinderten-Reihe, eben weil die KP gestern Wachstum von 6,5 % "beschlossen" hat, das noch nicht eingepreist war.
Die Frage bleibt: Ist China schon groß/mächtig/einflussreich genug, dass der Shanghai-Composite eine Leitfunktion übernehmen kann ähnlich wie SP-500 oder DOW?
Antwort: Sicherlich noch nicht, aber die China-Anstiege bewirken schon mal, dass z. B. der DAX - D. liegt auf halbem Wege zwischen USA und China - nicht recht "weiß", ob er steigen oder fallen soll, wenn China nach Norden und die US-Futures gen Süden gehen.
Zu den Fundamental-Anbetern (# 269, 2 x g.a.): Politiker setzen inzwischen ziemlich unverhohlen darauf, dass sie mit Aktienmärkten die Gesamtstimmung ihres Landes, insbesondere die Konsumstimmung, steuern können. Stehen Aktien hoch, wird auch mehr konsumiert, weil sich Aktionäre (und kleine Leute, die 3 Aktien haben) reicher fühlen. Nennt sich "wealth effect".
China pumpt Irrsinnssummen (allein im Januar 2019 das Äquivalent zum BIP Saudi-Arabiens) in den Markt, um China Aktien "hochzubringen". Die KP räumt sogar ganz offiziell und offen ein, dass eine Blase am Aktienmarkt erwünscht ist.
Das heißt aber doch: In der Ära Geld druckender Zentralbanken (und mehr oder minder versteckter globaler Planwirtschaft) spiegeln nicht mehr die Fundamentals wider, sondern sie sind zum Instrument staatlicher Selbstdarstellung und der Konsumförderung mutiert. In China funktioniert das besonders einfach, weil in der - sich als solche offiziell bekennenden - Planwirtschaft Wachstum eben auf Parteitagen "beschlossen" werden kann.
Als Folge dieser Parteitagsentscheidung wird der Aktienmarkt mit Staatsknete überschwemmt, angeblich für Investitionen. Doch vor allem in Aktien fließt das Geld.
In USA (und Europa) läuft es ähnlich - hier mit verkappter Planwirtschaft: Trump will wiedergewählt werden und "braucht" dafür steigende US-Aktienmärkte als "Beweis", das seine Wirtschaftspolitik ganz toll ist - obwohl sie in Wahrheit ebenfalls eine Voodoo-Blase ist ganz ähnlich dem KP-Aktienwunder. Dazu beschließt Trump zwar nicht, wie die KP, 6,5 % Wachstum, aber er führt in Boomzeiten Stimulationsprogramme (Steuersenkungen auf Pump) durch, die eigentlich nur in Krisenzeiten als Keynes-Stimulus gerechtfertigt wären, um seinerseits die Börsen hochzubringen.
Draghi ist ein Sonderfall. Steigende Börsen sind sicherlich auch ihm wichtig, aber er will vor allem den Euro erhalten und die PIIGS vor der Pleite retten. Dazu opfert er sogar Europas Banken, die wegen der Nullzinspolitik des EZB den Bach-Runter (# 268) gehen. Macht ja nichts, denn in der EU-Planwirtschaft werden flugs Auffangsschirme aufgespannt und Bankenrettungskonstruktionen (Haftungsgemeinschaften) aus dem Hut gezaubert. Bei Europas "Voodoo-Planwirtschaft" sind am Ende nicht nur die PIIGS "gerettet", sondern auch die Banken. Nur der Euro bekommt ein paar Schrammen und fällt am bitteren Ende auf 0,50 zum Dollar. |
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