Wie hoch muss der Umsatz von Beyond Meat dann sein, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen? Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 11,2 Mrd. USD. Da wir Investoren immer eine Rendite einfahren wollen, muss die Marktkapitalisierung in 10 Jahren bereits deutlich höher sein:
10% jährliche Rendite: Marktkapitalisierung von 29 Mrd. USD in 10 Jahren15%: 45 Mrd. USD20%: 69 Mrd. USD
Ja, richtig gelesen. Wer heute nicht in Beyond Meat, sondern in einen breit gestreuten ETF investieren möchte, erwartet eine Rendite von 10% pro Jahr. Wenn Beyond Meat nur die Marktrendite einbringen soll, dann muss die Aktie in 10 Jahren bereits 29 Mrd. USD wert sein. Da die Risiken aber wesentlich höher sind als bei einer breit gestreuten Investition, muss auch die Rendite höher sein.
Erwartet man von Beyond Meat 20% Rendite pro Jahr, so muss das Unternehmen in 10 Jahren bereits 69 Mrd. USD wert sein! Nun stellt sich noch die Frage, mit dem wievielfachen Umsatz Beyond Meat in 10 Jahren bewertet wird.
Nochmals zur Erinnerung: Nestle wird bei einer Gewinnmarge von 17% mit dem 3,2-fachen Umsatz bewertet. Tyson Foods bei einer Gewinnmarge von 7% mit dem 0,7-fachen Umsatz. Die folgende Grafik zeigt den benötigten Jahresumsatz in 10 Jahren, je nach jährlicher Renditeerwartung und dem in 10 Jahren angemessenen Kurs-Umsatz-Verhältnis.
Benötigter Jahresumsatz in 10 JahrenKUV 0,7KUV 1,4KUV 3,2Rendite 10% p.a.41209Rendite 15% p.a.643214Rendite 20% p.a.994922
Dazu ein Beispiel: Wenn das Beyond Meat-Investment in den kommenden 10 Jahren eine jährliche Rendite von 15% einbringen soll und dazu in 10 Jahren mit dem 1,4-fachen Umsatz bewertet wird, dann muss Beyond Meat in 10 Jahren einen Umsatz von 32 Mrd. USD erwirtschaften.
Dafür müsste Beyond Meat mit jedem US-Amerikaner einen jährlichen Umsatz von 100 USD erzielen. Mit jedem. All diese Überlegungen sind natürlich pure Spekulationen. Aber sie zeigen eines auf:
Eine Mini-Bude mit 400 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz, den Nestle alle 17 Stunden erzielt, wird bereits mit diesen enormen Erwartungen bewertet.
Erwartungshaltung und Realität klaffen also meilenweit auseinander.
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