Tesla ist ein gutes Beispiel, warum die wenigsten Kleinanleger dauerhaft keinen Gewinn machen.
Der typische Kleinanleger denkt angesichts eines Kurses von 1000 Dollar nicht, oh wei, das wird nicht länger gut gehen, höchster Börsenwert aller Autohersteller weltweit, bei einem gleichzeitigen KGV von über 300, in einem Markt, wo Tesla in Zukunft bei weitem keine Alleinstellung haben wird, da in fünf bis zehn Jahren nahezu jeder Autohersteller der Welt nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen wird. Das ist BWL zweites Semester.
KGVs vom 16.12.2021 mal zum Vergleich:
NASDAQ-Index: 27,91 Tesla: 315,85 General Motors: 7,64 Toyota: 8,97 Volkswagen: 7,54
(Quelle: macrotrends.net)
Der typische Kleinanleger denkt, boah geil, Aktie ist von 80 auf 1000 Dollar gestiegen, das geht bestimmt noch weiter so, bestimmt steigt sie auch auf 2000. Während Elon Musk sich halb tot lacht, dass Leute so dumm sind, ihm bei diesem Kurswert alle seine Aktien abzukaufen.
Nun kann man sagen, gut, Tesla ist ein rapide wachsendes Unternehmen, mit jährlichen Zuwächsen die kein anderer Autokonzern bieten kann, aber kein Anleger hat zum Beispiel jemals von Tesla Dividende bekommen, und das Investment hat sich für jeden der jemals Tesla gekauft hat immer nur über stetig weiter steigende Kurse gerechnet. Dass das nicht immer so weiter gehen konnte, musste jedem klar sein. Irgendwann gibt es einfach nicht mehr genug Deppen, die einem die Aktien für noch mehr Geld wieder abkaufen.
Den Großanlegern ist das klar. Nicht nur Elon Musk - und sein eigener Bruder - haben auf dem Kursniveau der letzten Zeit eifrig Kasse gemacht, sondern auch die Großanleger welche die Aktie in ihren Fonds drin haben sind mehr und mehr ausgestiegen.
Meine Prognose: das Allzeithoch von 1243,49 US-Dollar wird die Aktie nie wieder erreichen. Tesla wird in den kommenden Jahren immer weiter konsolidieren, und wird sich zurechtfinden müssen in einem Massenmarkt, wo andere den Ton angeben werden und wo Tesla nur einer von vielen sein wird. KGVs und Wachstumsraten werden sich verlangsamen und sich mehr denen der alteingesessenen Hersteller annähern, und dort bleiben. Und das gilt nicht nur für den Automotive-Bereich. Einmal Branchen-Pionier gewesen zu sein, heißt nicht, dass man auch auf ewig eine marktbeherrschende Stellung haben wird. |