In der Tat, man fährt am besten damit, wenig zu interpretieren. Es ist einfach zu müßig und bevor man Gefahr läuft falsch zu interpretieren, und damit wiederum falsche Erwartungen o.ä. zu produzieren, sollte man es gar nicht machen.
Warum reduzierst du begründbare Interpretationen auf haltlose Spekulation? Dieses Forum hier ist doch (in seinen besten Momenten) ein guter Beweis dafür, dass nicht nur konsistente Erklärungen, sondern auch reflektierte Interpretationen, wenn sie verantwortlich kommuniziert werden, vielen diskussionswürdig erscheinen, um das der Börse inhärente Informations- und Orientierungsdefizit zu reduzieren. Sollte man jede strategische Überlegung die immer in hohem Masse interpretativ ist, vermeiden, um sich auf blasse Empirie zu beschränken? Ausserdem werden hier haltlose Spekulationen oft spontan, knapp und kompromisslos abgelehnt, was durchaus für das Urteilsvermögen des Forums spricht. Man sollte im Gegenteil, so wie du das in vielen Beiträgen tust, durch differenziert begründete Erklärungen UND Interpretationen sowohl das Urteilsvermögen der Teilnehmer provozieren, als auch sich selbst kritisierbar machen. Und "predictive analytics" in Bezug zu Ihor zu verwenden, erschließt sich mir nicht. Was kann man mit seinen (naturgemäß) retrospektiven Daten vorwegnehmen? Ich meine wirklich antizipieren und nicht vermuten.
"predictive analytics" meint doch schlicht die nur(!) durch retrospektive Analyse begründbare Prognose, nicht die deterministische Vorhersage. Die würde doch niemand ernst nehmen. Und aus LV-Sicht halte ich für die Sichtbarkeit von Short-Quoten den Bundesanzeiger für das bessere Medium: Mehr Anleger kennen es, es lässt sich leichter erreichen, die Quoten werden direkt den HFs zugeordnet und man kann einen Verlauf/Historie sehen.
Der Bundesanzeiger ist für amerikanische Shorts das Letzte, woran sie denken, um sich sichtbar und einschüchternd zu präsentieren. Sein Transparenzangebot ist total veraltet.
Sollten tatsächlich bis zu 20% anonym leerverkauft sein, dann nur, weil man tatsächlich Angst vor der BaFin und Co. hat. Natürlich ist Angst hierbei ein großes Wort und ganz sicher nicht die Angst vor der Höhe der Strafzahlungen. Sondern quasi um den Ruf und die Angst davor, stärkeren Regeln ausgesetzt zu werden. Und deswegen meldet man nicht mehr offiziell.
Bei Ihor kann man sehr gut erkennen, was das LVV der Bafin erreicht hat: Unittelbar danach waren die Shorts durchschnittlich im Minus! Um genau das zu vermeiden, organisiert man mit ein paar Anrufen in Delaware eine kleine Farm von Firmen. Nichts leichter als das. Darin gebe ich Thomas Recht. es ist müßig und daher widme ich wieder einer Gewissheit; und zwar: dass jeder Kurs auf lange Sicht die Fundamentals reflektiert.
Total einverstanden! Nichts wäre schöner, als nur über Fundamentales zu schreiben. Die ganzen Versuche, die LV wenigstens teilweise zu verstehen, sind halt ein grässlicher aber leider z.Zt. notwendiger Nebenschauplatz. Nächstes Jahr um diese Zeit ist das ganze Thema (hoffentlich) völlig irrelevant.
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