- genauer gesagt das was mich interessiert und für alle Anderen überhaupt kein Thema ist - ist Folgendes (Erörterung beschränkt sich auf die "westliche Welt"): Seit es das zurzeit geltende Währungssystem gibt, ab 1971/1972, dem Ende des Bretton Woods-Abkommens, sind die Aktienmärkte USA bei riesiger Volatilität um durchschnittlich um mehr als 8% pro Jahr gestiegen. Ich habe es nicht geprüft, setze aber voraus das das für Europa auch gilt. Ähnliche Volatilität und Anstiege gab es bei Edelmetallen, die Erinnerung an Details reicht mir um zu behaupten das es bei Immobilien und Kunst bestimmt nicht weniger war. Bei Aktien und Immobilien kommen laufende Erträge (Dividenden / Mieten) noch dazu. Also die große Frage: Wie geht es weiter. 1. Szenario: Es geht in etwa ganau so weiter, das Verhalten der "Märkte" ist systemimmanent. Wenn das so wäre könnte man - zumindest als junger Mensch und mit Geld welches man gerade nicht braucht - all dieses Kaufen und wird Krisen und Crashs zum Trotze irgendwann mit stattlichem Gewinn dastehen - sogar unter Abzug der Inflation. Wenn man die Gelegenheit hat 30% unter einem ATH zu kaufen (z. B. Gold bei 1300$ - Wechselkurs mal nicht berücksichtigt oder DAX bei 5600 in der Krise oder Anfang 2016 am Korrekturtief) wäre man fast schon auf der sicheren Seite. 2. Szenario: Es gibt einen langfristigen Zykluswechsel. Die gigantischen Schuldenberge allerorten, gleichbedeutend mit gigantischen Buchvermögen müssen - z. B. wegen Mangel an Verzinsungmöglichkeit durch realwirtschaftliche Prozesse - rückabgewickelt werden. Damit einhergehend sinken die nominalen Preise aller Assets ohne das sich deren innerer Wert (= Tauschwert) nennenswert verändert. Das würde bedeuten man kann alles kaufen, bloß einen überproportionalen Gewinn wird man nicht haben. Dies wäre ein deflationärer Prozess dessen schädliche Wirkung den Prozess verstetigen würde. -------------------------------------------------- Wo stehen wir heute? Wenn es Szenario 2 geben könnte, dann zwischen den beiden. Szenario 2 wird zurzeit noch durch Geldmengenausweitung durch die Zentralbanken, welche damit lediglich die Deflation vermeiden wollen, verhindert. Allerdings bestärkt dies gleichermaßen die Notwendigkeit der genannten Rückabwicklung. -------------------------------------------------- Was ist nun zu erwarten? Egal was kommt, so wie bis jetzt kann es nicht weitergehen. Anders ausgedrückt: Die Umverteilung von Vermögen und Einkommen von arm nach reich hat eine natürliche Grenze - diese gab es auch früher schon und an dieser Grenze gab es oft viel Blutvergießen und Leid. Wenn ich mir die unsägliche und unbegründete Rüstungs- und Kriegsrhetorik der aktuellen deutschen Politikerriege (Ausnahme Linkspartei) ansehe, sind wir ziemlich nahe dran. -------------------------------------------------- Gibt es denn neben zwei sehr unterschiedlichen Szenarien und den überhaupt sehr unterschiedlichen Erwartungshaltungen zwischen Permabullen und Crashpropheten überhaupt etwas Konkretes an welchem man Erwartungen festmachen kann? Jau, das gibt es wohl. Es ist die alle wirtschaftlichen, sozialen und politischen Prozesse beherrschende Allmacht der Oligarchie (Man braucht da keine Unterscheidung nach Nationalität zu machen, die Intentionen dieser sind universell). Wenn diese Oligarchie sieht, das das Szenario 1 ausgereizt ist im Sinne ihrer Macht- und Mammon-Vermehrung und diese vielleicht sogar gefährdet, wird sie das Szenario 2 ingangsetzen und dafür sorgen das alle, nur nicht sie, die Nachteile zu tragen haben. So ein Prozess muss gesteuert werden, es gibt keinen Grund zu glauben das das schlechter funktioniert als in den vergangenen Jahrzehnten. Aber man muss wissen, das es einem nicht mitgeteilt werden wird - man wird es an den Kursen sehen und wie immer völlig irrelevante Erklärungen der Experten vorgesetzt bekommen. |