Autobauer: "Die ganz große Chance!" Das sich aufhellende Wirtschaftsumfeld hat den Autokonzernen auch zum Jahresstart 2011 ein deutlich besseres Geschäft auf dem US-Markt beschert. Neue Modelle und Kaufanreize versetzten vor allem die Privatkunden im Januar in Kauflaune. Die US-Autoverkäufe stiegen in Folge um rund 17 Prozent. Die stärksten Zuwächse verbuchten dabei die heimischen Hersteller GM und Chrysler. Unter den ausländischen enttäuschte dagegen VW, die nur ein Absatzplus von 2 Prozent meldete. Analysten zeigten sich überwiegend zufrieden mit dem Jahresauftakt: ;Wir hatten mit starken Zahlen gerechnet, und was wir nun gesehen haben, ist sogar noch besser als wir erwartet haben;, sagte Analyst Jesse Toprak von Truecar. Es gebe eine echte Erholung bei der Verbrauchernachfrage. Hochgerechnet aufs Gesamtjahr ergebe sich saisonbereingt ein Absatz von 12,6 Mio Fahrzeugen. Im Vorjahreszeitraum hatte diese Zahl - als Resultat des heftigen Wirtschaftseinbruchs -nur bei 10,8 Mio Einheiten gelegen. Auch wenn das Januargeschäft auf den ersten Blick weitgehend positiv verlief, ist der Abstand zu einstigen Höchstmarken der Vergangenheit noch erheblich. Dies betrifft nicht nur den annualisierten Fahrzeugabsatz. Auch die reine Monatszahl für Januar fällt im historischen Vergleich gering aus. Als Norm wurde auf dem für die Autobauer so wichtigen US-Markt lange Zeit ein Jahresvolumen von rund 16 Mio verkauften Fahrzeugen angesehen. Die Wirtschaftskrise machte den Autobauern aber einen Strich durch die Rechnung und die Messlatte sank auf aktuell rund 13 Mio Fahrzeuge. Trotz des sich aufhellenden Marktes und der Zuwächse nahmen einige Analysten die Absatzzahlen im Januar eher verhalten auf, zumindest bezogen auf frühere Monatszahlen. So sind die Januar-Verkäufe, abgesehen vom Krisenjahr 2010, die schlechtesten seit 1993, wie die Marktforscher von Autodata urteilen. Gegenüber dem wirklich ;schrecklichen; Januar 2010 war der Jahresauftakt nun zwar besser, kommentiert Autodata-Analyst Mickey Anderson die Monatszahlen. ;Aber gegenüber dem Dezember haben wir einen deutlichen Rückschlag erlitten;, so Anderson. Ein Großteil dessen könne aber auch mit dem schlechten Wetter erklärt werden. Die Autokonzerne verbreiteten dagegen Optimismus. ;Der Januar signalisiert einen guten Jahresstart für uns und die Branche;, sagte Don Johnson, US-Vertriebschef von General Motors (GM). Der Platzhirsch auf dem Heimatmarkt verkaufte in den vier Wochen gut ein Fünftel mehr Fahrzeuge und jagte dem Konkurrenten Ford damit erneut Marktanteile ab. Ford verbuchte unter den ;Big Three;, den drei großen US-Hersteller, wie im Dezember das kleinste Plus (13,3%). Chrysler wuchs von den drei US-Autobauern erneut am stärksten: Angetrieben von neuen Modellen zogen die Verkäufe um 23 Prozent an. Optimistisch stimmt die Autohersteller die Nachfrage der Endkunden. Ford konnte hier deutlich überproportional um 27% zulegen; GM gar um 36 Prozent. Analysten verweisen hier aber auch auf hohe Rabatte, die der Konzern seinen Kunden gewährt. ;Die starke Entwicklung bei GM wurde von deutlich höheren Kaufanreizen als bei der Konkurrenz angetrieben;, sagte Edmunds-Analystin Michelle Krebs. Die Opel-Mutter habe ihre Fahrzeuge im Schnitt mit 3.762 USD je Auto gesponsort. In der Branche waren es dagegen im Mittel nur 2.530 USD, so die Branchenkenner von Edmunds. Bei den drei großen japanischen Herstellern lief es im Januar relativ rund, wenngleich das Wachstumstempo hinter dem der US-Autobauer zurückblieb. Das stärkste Plus verbuchte Toyota -und das trotz eines Einbruchs bei der Premiummarke Lexus -mit 17,3%. Bei Lexus mussten die Japaner ein Minus von gut 17% verkraften. Nissan konnte 14,8% mehr Wagen unter die US-Bevölkerung bringen und Honda 13% mehr Fahrzeuge. Die deutschen Autobauer erzielten, abgesehen von Volkswagen, teils deutliche Zuwächse. Bei BMW lag das Plus auch dank neuer Modelle bei gut 21%. Damit verteidigten die Münchener ihre Spitzenposition unter den deutschen Unternehmen mit 18.656 verkauften Fahrzeugen. Dahinter folgt relativ knapp Volkswagen mit 18.401 Einheiten. Die Wolfsburger enttäuschten im Januar aber mit einem Absatzplus von nur 2,1%. Bei Audi rollten dagegen 20% mehr Autos aus den Werkstoren. Die Daimler-Verkäufe zogen um 14,2% auf 17.631 Fahrzeuge an http://www.deraktionaer.de/ |