Nachstehender Artikel aus dem WO-Board, hat mir auch gut gefallen, auch wenn er letzlich die Sache nicht exakt trifft.
Die Einschätzung, dass sich Kleinanleger vorwiegend fundamental ausrichten, teile ich nämlich nicht. Nach meiner Meinung orientieren sie sich vorwiegend an Nachrichten (die aber ohne qualifizierte Verdichtung noch keine Fundamentals darstellen) und Charts, weil sie der notwendigen Finanzmathematik durchweg nicht mächtig sind.
Letzteres erklärt auch die Anfälligkeit ggü. Chart-Scharlatanen a la Rote Schuhe.
Institutionelle richten sich dagegen - abgesehn von den Handelsbuchaktivitäten - vorwiegend an Fundamentals aus, zu deren Research und Analyse sie umfangreiche Stäbe beschäftigen.
"Wir lieben unsere Vorurteile und verfestigen sie notfalls mit platten Lügen"
Der vom Papst zitierte Satz trifft bestimmt auf 80 bis 90 % aller Menschen zu. So auch auf die überwältigende Mehrheit der WO-user.
Auf Spiegel Online stand heute noch ein weiterer, wahrhaftiger Satz:
"Menschen nehmen die Realität grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Arten wahr", ( ... ) "Auf eine emotional-intuitive und eine rational-analytische."
RS war nicht der einzige, der nach den Höchstständen hier aufgrund einer ausschließlich rational-analytischen Betrachtung des Chartverlaufs, eine deutliche Korrektur prognostizierte. ( leider immer wieder unter Verwendung des FRM-Chart, aber das spielte für die Korrektur letztlich keine Rolle )
Es gab neben RS, der sich mit BPM nicht fundamental auseinander setzt, auch einige fundamental sehr wohl überzeugte Blue Pearl-Anleger, welche bestimmte Chartmuster ähnlich interpretierten, bzw. Signale erkannt zu haben glaubten und genau deshalb, und nur deshalb, zwischendurch ihre BPM-Anteile verkauft oder reduziert haben.
Das bei einer fundamental hervorragenden Aktie wie BPM, die Fundamentaldaten nach und nach im Kurs eingepreist werden, stand und steht auch für diejenigen Verkäufer genauso fest, wie für die allermeisten hier von uns.
Auch mit der Aussicht auf 15 Cad in einigen Wochen, oder noch wenigen Monaten kann sich ein zwischen- zeitlicher Verkauf oder Teilverkauf für diejenigen durchaus gelohnt haben.
Wenn bestimmte Chartmuster, starke Signale liefern, macht der Markt Bewegungen, die garnichts mit fundamentalen Hintergründe der Aktie zu tun haben.
Auf dem Weg nach Norden korrigieren auch alle extrem unterbewerteten Aktien unzählige male. Das kann mal locker 30 % vom Hoch ausmachen. Unsere Blaue Perle bildet doch keine Ausnahme vom alltäglichen Börsen- geschehen. Warum sollte sie denn??!!
Die extreme Unterbewertung mag für RSR, die UBS und die meisten von uns feststehen. Aber für den in seiner Gesamtheit eher etwas konservativer agierenden Markt
( BPM ist jetzt ne andere Liga und keine Explorerklitsche mehr!! )
wird es in seiner Deutlichkeit erst noch.
Blue Pearl unterliegt so wie 99 Prozent aller Börsenwerte den sich wiedrholenden Mechanismen, welche sich an der Börse aus unzähligen Einflüssen und Puzzleteilen zusammensetzt.
Das Chartverhalten einer Aktie spielt dabei, die letzten Wochen sind einer von x Beweisen dafür, eine sehr große Rolle. Die Charttechnik spielt in temporär begrenzten Phasen sogar die alles andere dominierende Rolle. ( Bisweilen haben an der Börse fundamentale Aspekte zum Unternehmen sehr wenig Einfluss )
Die Kräfte, die mit Hilfe oder sogar rein ausschließlich mit der Charttechnik agieren, waren in den vergangenen Wochen zumeist wesentlich stärker, als die andere Seite, die aufgrund der fundamentalen Aussichten, auf der Käuferseite stand.
Da hatte es wenig Zweck sich gegen den Markt zu stellen. Blue Pearl wollte, auch mit Hilfe des Shortsellings, runter.
Ich persönlich zähle RS nicht zu diesen Truppen. Was aber hier jedem klar sein sollte ist die Tatsache, daß sich Shortseller sehr gut mit der technischen Analyse von Aktien auskennen. Das unterscheidet sie von einem Großteil der in BPM rein aus fundamentalen Gründen investierten Kleinanleger.
Das jene von den temporär, bei BPM, als auch allen anderen, noch so guten Aktien, immer wieder mal generierten Verkaufs- signalen und/oder bärische Divergenzen nicht hören wollten, liegt zum Teil auch in der Natur der Sache.
Zum einen, kann man es nur schwer ertragen, daß im Zusammenhang mit seiner Superaktie, von vermeintlichen Ganoven, vermeintlich negative Argumente niedergeschrieben werden,
Da liegt schon mal der"emotionaleHase im Pfeffer"!!
( Die Bekanntmachung eines Verkaufssignals und eine aus dem Chartmuster hergeleitete Wahrscheinlichkeit einer sich abzeichnenden Abwärtsbewegung ist tatsächlich keine fundamentale Kritik an der Aktie ansich, sondern lediglich der Hinweis auf t e m p o r ä r e, ständig und überall zu beobachtende Börsenmechanismen.
Zum anderen macht die charttechnische Argumentation den rein fundamental orientierten, und allermeisten, nicht chartspezialisierten Anlegern mehr oder weniger Angst, da sie mangels eigenem fundiertem Wissen über die Charttechnik, der Argumentation jener Spezies etwas hilflos gegenüber stehen. In genau dieser Situation, wo die Aktie im Forum von vermeintlichen Chartspezialisten rein technisch beleuchtet wird, besteht keine Waffengleichheit, da die meisten der Fundis, über gar keine Waffen verfügen. ( bzw. wenig bis kaum chartechnisches Wissen )
Natürlich verunsichert das eine große Menge der Fundis. Die Trader und Profis haben laut Verkaufssignal verkauft und andere, die aufgrund ihrer Erfahrung die Mechanismen kennen, und nun ebenfalls mit einer deutlicheren Korrektur rechnen, verkaufen ebenso.
Während sich einige überzeugte Fundis mit ihren Kauforders gegen die Markt stellen,
( in Summe ihrer Kauforders sind sie letztlich chancenlos gegen die Mehrzahl der Chart- und Trading orientierten Marktteilnehmer, professionell agierenden Shortseller, welche letztlich bei eindeutigen Signalen fast immer den temporären Trend bestimmen )
und bei fallenden Aktien einige Shares einsammeln, da sie ja fundamental nun noch günstiger sind, wird ein Großteil der von den Chartspezies verunsicherten Fundis, bei weiter fallenden Kursen von Frust bis purer Angst gepackt.
Das Höchstmaß an Verunsicherung, die große Frustration und bisweilen pure Angst waren/ sind die Gefühle, die man dann hier auf WO zwischen den Zeilen deutlich lesen kann.
Emotionen gewannen hier bis zuletzt leider deutlichst die Überhand. Negative Emotionen.
Wenn in BPM nur Kleinanleger investiert wären, hätte sich das Klima hier im Bord deutlichst trendverstärkend, und somit als Großes Übel auf den Kurs ausgewirkt. Dem ist glücklicherweise nicht so, denn BPM ist eine sehr gute Aktie, wo sicher wieder sehr große Pakete in feste professionelle Hände wandern werden, sollte der Wert auf dem eingeschlagenen, langen Weg nach Norden, nochmals in Richtung 7 Cad zwischen konsolidieren ...
Sowohl die festen professionellen Hände, als auch die temporär mit professionellem Shorttrading an einer fundamental ausgezeichnet darstehenden Aktie wie BPM partizipierenden Marktteilnehmer, lassen sich weniger von Emotionen leiten, sondern minimieren ihre Fehlentscheidungen, indem sie neben der fundamentalen Betrachtung einer Aktie und des Gesamtmarktes, vor allem nüchtern und mit kühlem Kopf die Chart- technische Verfassung der Aktie analysieren.
Egal, wie gut oder wie schlecht es um die fundamentalen Aussichten eines Unternehmens bestellt ist:
Am Markt verändern sich ständig die Kräfteverhältnisse. Unabhängig von der Langzeitentwicklung des Kurses, haben sich temporäre verändernde Chartmuster und Signale, immer wieder und auch bei Blue Pearl bestimmenden Einfluss auf die Kursrichtung.
Das muss man erkennen und akzeptieren.
Temporäre Kursrückgänge, sowie weitere mögliche, aufgrund der Charttechnik temporär in Aussicht gestellte Abwärtsszenarien, kann man dann relativ entspannt verfolgen, da der nächste kräftige Impuls per Signal den Chart drehen, das Blatt wenden und das Gesamtbild zu einer Aktie fundamental positiv verändern kann.
Apropos Impulse. Derer warten demnächst einige auf uns. Im Zuge dessen wird es sicherlich auch zu Übertreibungen im Kurs kommen. Selbstverständlich nur temporär und rein charttechnisch, versteht sich. Aber auch da gilt, und hier schließt sich der Kreis, das Eingangszitat:
"Menschen nehmen die Realität grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Arten wahr", ( ... )
"Auf eine emotional-intuitive und eine rational-analytische."
Die nächste Korrektur ist gewiss und auch das verstärkte Auftreten diejenigen, welche sie lediglich charttechnisch prognostizieren und trotz jeder Menge Entrüstung nicht fundamental begründen wollen und/oder können.
Vielleicht sind wir dann alle hier schon viel gelassener. Ich wünsche es uns.
Uns allen Viel Erfolg! Barcaman
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