Ich verstehe das ganze "Gedöns" um das Bauen und Wohnen ohnehin nicht mehr. Aber meiner bescheidenen Meinung nach ist die vermeintliche Wohnungsnot gar nicht vorhanden, sondern dem mittlerweile extremen Ansprüchen der "Individuen", gerade hier in D, geschuldet, leider kombiniert mit real existierendem Sozialismus in D. Wir nennen unser System offiziell "freie und soziale Marktwirtschaft", wobei es keinen zu stören scheint, dass "frei" und "sozial" in Bezug auf Wirtschaft Eigenschaften sind, die sich prinzipiell ausschließen. (Letzteres liegt einfach daran, dass jeder Marktteilnehmer in erster Linie zu seinem eigenen Vorteil handeln will, was natürlich einen beidseitigen Vorteil keinesfalls ausschließt.)
Beim Wohnen ist es doch eigentlich auch ganz einfach: Der Eigentümer und Vermieter will für seine Investition eine angemessene Rendite erzielen. Dafür trägt er ja auch das vollständige Risiko seiner Investition. Und bekanntlich ist alles was mit Immobilien zu tun hat, ziemlich unflexibel (deshalb heißen sie ja auch so). Der Mieter will am liebsten in 1A-Lage, ruhig, schön und zentral, wohnen und dafür aber weder ein Risiko eingehen noch entsprechend seiner Ansprüche zahlen. Wenn man als Eigentümer bestehende Mietverträge frei kündigen dürfte, dann würde bestimmt direkt mehr in (Wohn-)Immobilien investiert. Unsere Sozis (also Sozialdemokraten, Sozialisten und alle anderen Verwandten dieser "Philosophien") gehen aber davon aus, dass Reichtum vom Himmel fällt und etwas "Ungerechtes" ist. Gleichzeitig sind sowohl die Bauvorschriften als auch die Ansprüche der Mieter an Bauweisen, Qualität und Ausstattung völlig überzogen. Dies macht Bauen extrem teuer. Aus diesem Grund braucht sich doch niemand zu wundern, dass (vermeintlich) zu wenig Wohnraum existiert. Ich halte diese Behauptung ohnehin für ziemlich unzutreffend, denn es gibt nur zu wenig "billigen" Wohnraum. Ich jedenfalls würde mir keine Wohnung zur Vermietung als vermeintliche Kapitalanlage anschaffen. Die (hohen) Kaufpreise mögen ja - ebenso wie hohe Mietpreise - ein Indiz für einen Nachfrageüberhang sein. Ich halte das ganze für eine extreme Preisblase und sehe hier den nächsten "Crash" voraus, spätestens dann, wenn in großem Umfang die zinsgünstigen Kredite der letzten Jahre auslaufen und Anschlussfinanzierungen (d. h. höhere Zinszahlungen) nicht mehr finanziert werden können. Was soll dann anderes passieren, als dass die Marktpreise abstürzen? Hier aus Köln kenne ich einen Fall, wo ein Einfamilien-Reihenhaus auf Erbpachtgrundstück in sehr sanierungsbedürftigem Zustand für über 4.000 EUR/qm angeboten wird und tatsächlich wohl zu diesem Preis "über die Ladentheke" gehen wird. Und solange es von unserer Refierung de facto "verboten" wird, auf freiwilliger Basis (d. h. gegenseitiges EInvernehmen) Gebäude, die ursprünglich anderen Zwecken dienten, zu Wohnzwecken und damit "zweckentfremdet" zu nutzen, wird sich an dieser Situation auch nicht viel ändern. |