ich hoffe, du hast recht, bin mir da aber nicht so sicher.
Ich habe oft in Ländern zu tun, wo allen relativ klar ist, wie die Dinge laufen. Die Leute in der Regierung nutzen ihre Zeit, um am Ende der Legislatur möglichst reich oder wohlhabend zu sein. Wenn man etwas erreichen will, brauchen die Typen direkte Zuwendungen, Beteiligungen, etc. Jeder im Land weiß, dass er von einer korrupten Mischpoke regiert wird und kämpft um Plätze an diesen Futterkrippen. Die, die etwas grundsätzulich ändern wollen, sind meist in der Minderheit. Und wenn sie dann tatsächlich an die Macht kommen, entwickeln sie allmählich ähnliche Eigenschaften wie ihre Vorgänger.
Bei uns ist das subtiler. Der AWD hat Gerhard Schröder kein Geldbündel in die Tasche geschoben, damit der die staatlich geförderte private Rente zum Wohle der privaten Versicherer einführt und die umlagefinanzierte Rente schwächt. Aber man hat es geschafft, dass nicht nur fast das ganze Volk diese Märchen von der unsicheren Rente glaubt. Inzwischen wird das sogar an den Schulen "gelehrt", besser wäre wohl "verbreitet". Und während es in den "Kuffnukenstaaten" meist nur um Millionen geht, werden bei uns Milliarden verschoben zum Wohle von Banken oder Versicherern oder Energieversorgern oder Pharmaunternehmen oder wem auch immer und alles unter dem Label der Demokratie.
Ich sehe wohl, dass sich hier im Land einige redlich bemühen, aufzuklären. Aber am Erfolg darf man zweifeln. Am kurzfristigen sowieso. Der Spruch: "es muss erst schlechter werden, damit es besser wird", gilt vermutlich jeden Tag neu und Leidensfähigkeit ist unbegrenzt. |