Ich frage mich gerade, welche Auswirkungen ein Aktienrückkaufprogramm hat und warum der Kurs von MBZ so dermaßen "unterirdisch" ist bzw. welche Zusammenhänge tatsächlich relevant sind.
Auf der HP von MBZ heißt es so schön: "Seit März 2023 werden eigene Aktien im Wert von bis zu EUR 4 Mrd. (ohne Nebenkosten) über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren über die Börse erworben und anschließend eingezogen. " Bekanntlich gibt es 1,05 Mrd MBZ-Aktien. Bei einem angenommenen mittleren Kurs von EUR 65 entspricht der Umfang des ARP 61,5 Mio Aktien (denn 61,5 Mio Aktien x EUR 65 / Aktie = EUR 4 Mrd). Wir reden also über 6,1% aller Aktien, die aufgekauft und eingezogen werden. (Das fast gleiche rechnerische Ergebnis ergibt sich, wenn man direkt über die Marktkapitalisierung (derzeit 59,5 Mrd EUR) geht: EUR 4 Mrd = 6,7% von 59,5 Mrd EUR.) Es geht also um ungefähr 1/15 aller MBZ-Aktien. Das GJ 2022 brachte laut GB (Seite 59) ein "Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten nach Steuern" in Höhe von EUR 14.809 Mio. Das ist pro Aktie ein Gewinn in Höhe von EUR 13,55, wovon uns als Aktionären eine Dividende in Höhe von EUR 5,20 gezahlt wurde (also knapp 40% Ausschüttungsquote). Vom Jahresgewinn verbleiben somit über 60% im Unternehmen, also über 9,1 Mrd. EUR.
Mein Fazit: Das ARP kann kaum Auswirkungen auf den Kurs haben, denn 1. Wenn das ARP über 2 Jahre läuft, dann sind hierfür pro Jahr "nur" 2 Mrd. EUR aufzuwenden. Das sind also nur 2 Peanuts von 9 (aus dem Jahresgeinn) vorhandenen Peanuts (So weit ich mich erinnere gilt doch seit der DBK-Aktion das Umrechungsverhältnis 1 Peanut = 1 Mrd. EUR?). Mit anderen Worten: Es fällt pro "Rückkauf-Tag" ein Vielfaches an "Tages-Gewinn" (durch den Geschäftsbetrieb) an, so dass das "Bargeld" bei MBZ im Endeffekt nicht weniger wird, sondern nur etwas langsamer wächst. 2. Selbst wenn das Geld aus MBZ-Sicht dann "weg" ist (das haben ja die Verkäufer der zurückgegebenen Aktien erhalten), so hat das auf das Ergebnis pro "restlicher" Aktie (deren Anzahl sich ja um 1/15 reduziert hat) eine relativ kleine Auswirkungen: Der Gewinn pro Aktie sind dann nicht mehr EUR 13,55, sondern EUR 14,52 (genau 15/14 des bisherigen Betrags). Wichtig: Diese "Quotenerhöhung" gilt natürlich nicht nur einmal, sondern wirkt für die gesamte Zukunft. Das erhöht dann "rechnerisch" die Dividende von EUR 5,20 auf EUR 5,50 - 5,60. Bei einem Kurs von unter EUR 60,00 eribt sich dann eine Dividendenrendite von über 9%. 3. Wenn "die Marktirren" schon bei einer "derzeitigen" Dividendenrendite von 5,20 EUR / 57,00 EUR = 9,1% keine Aktien kaufen wollen, wird sie auch keine "noch" höhere Rendite zum Kauf verlocken!
Fazit vom Fazit: Vielleicht sollte uns MBZ das Geld dann doch lieber direkt (in Form einer noch höheren Dividende) auszahlen?
Ich freue mich natürlich über eine günstige Kaufgelegenheit für MBZ, aber ich kann ja nicht nur Auto-Aktien kaufen! Was passiert, wenn sich der "Elekto-Hype" als Flop herausstellt? - So etwas käme ja nicht zum ersten mal vor (siehe Dotcom-Blase, Immobilienblase und alle sonstigen Blasen)!
Was soll man denn in Zeiten "galoppierender" Inflation mit seinen Ersparnissen (bzw. seiner Altersvorsorge) machen? Derzeit fällt mir nur Investition in Sachwerte ein, die jederzeit liqudierbar sind - das sind aus meiner Sicht ausschließlich Aktien!
Ich würde gerne mal "den Markt verstehen"! |