Klingt ja recht nett, und in einer idealen Welt mag das zutreffen.
Wenn aber jemand explizit viel Geld (mit gehebelten Papieren) verdient, indem er den Kurs (ungehebelt) kurzfristig drücken kann, dann wird das eben passieren. Und dann ist der Kurs zwar nominal so viel wert, wie der Wert, auf den er gedrückt wurde, aber er spiegelt nicht den tatsächlichen Wert dar.
Wenn Du so willst: realer Wert + Beschiss-Faktor (Hebel) = aktueller Kurs (Wert)
Überspitzt: wenn 99,9999% der Aktien in der Hant treuer Aktionäre sind, die die Aktien halten und nicht zukaufen, weil sie genug investiert sind, und der Rest gehört einem 'Zocker', so kann er jeden Kurs abbilden, der ihm gefällt. Wenn er dann eine Million OS rausgibt, kann er mit seinen paar Aktien so viel Gewinn generieren, wie er will.
Das hat aber nichts, gar nichts mit dem Wert des Unternehmens oder dem realen Kurs zu tun.
(Denk an VW damals, als der Short Squeeze passierte.)
In der Realität wird beschissen, wo es geht, so oft es geht, und in dem Maße, in dem es nicht als Beschiss erkannt werden kann.
Das erklärt auch, warum sich Skandale wie Libor, Währungen, Flash Crash, etc. derart gehäuft zeigen - die Kontrolle funktioniert nicht, und Unregelmäßigkeiten werden kaum aufgedeckt.
Algos, Hochfrequenzhandel etc. haben den Handel dermaßen komplex gemacht, dass die Aufsicht kaum Chancen hat etwas zu merken.
Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber meine Frage ist: wenn in allen anderen Bereichen derart dreist beschixxen wird, warum sollte das bei Optionen, OS, oder Aktien anders sein?
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