Der Markt bewertet AT (jetzt mal stellvertretend auch für Kennzahlen wie NAV oder EK) anders als noch vor einem Jahr, das ist mit Blick auf den Kurs offensichtlich.
Anstatt jgfreemans Erklärung als „schmarn“ zu bezeichnen, wäre es schon sinnvoll zu versuchen darzustellen, *warum* das Blödsinn sein soll. Seine Grundannahmen scheinen mir nämlich schon nachvollziehbar. Dass die Refinanzierungskosten kurz- bis mittelfristig steigen ist nahezu 100% gesetzt, denn dass die Zentralbanken innerhalb ähnlich kurzer Zeit die Zinsrolle rückwärts machen ist unwahrscheinlich. Ob sich die Einnahmeseite parallel in mindestens gleichem Maße wie die Zinsen entwickelt, bzw. die Belastungen aus der Zinsentwicklung reibungslos weitergegeben werden können ist dagegen nicht in gleichem Maße sicher. Da hängt man, gerade als Gewerbeimmobilien-Vermieter, auch stark an der Konjunktur. „Politische Bomben“ wie kostenintensive energetische Sanierungspflichten ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Die Gefahr aus der Bilanz, nämlich dass zusätzlich Abschreibungen auf das Inventarvermögen gemacht werden müssen (weil der Wert zwar retrospektiv korrekt war, aber im aktuellen Umfeld sinkender Immobilienpreise eben nicht mehr ist) besteht ja noch zusätzlich. Mit den Bewertungskriterien bin ich nicht fit, aber die Wohnimmo-AGs mussten ja schon teilweise abschreiben. Was größere Wertberichtigungen wiederum für die Refinanzierung bedeuten könnten, sollte klar sein. Teufelskreis.
Solche Risiken müssen sich natürlich nicht realisieren, werden m.E. aber gerade eingepreist. ~-75% vom Hoch kommen ja nicht daher, dass alle anderen außer man selbst (und Mami) blöd sind. |