Interessante nach der Frage, wie man es gestalten sollte. Von mir ein paar Gedanken:
Zunächst einmal sollte man versuchen das System etwas nachhaltiger zu machen, z.B. in dem man die Giralgeldschöpfung reguliert, d.h. eine höhere Mindestreservepflicht. Weniger Leverage bei den Banken bedeutet mehr Stabilität in Krisen (dafür auf Kosten des Wachstums, weil die Wirtschaft womöglich nicht schnell und günstig genug mit Krediten versorgt wird).
Zweitens darf man die Geldmenge meiner Meinung nach nicht so sinnlos ausweiten und sollte QE stoppen, weil es zur Umverteilung von unten nach oben führt (alternativ muss man durch eine stärkere Besteuerung der Vermögenden seitens der Politik entgegenwirken). So wie es jetzt läuft trocknet man nach und nach die Basis des Konsums, nämlich den Konsumenten, finanziell aus.
Dann sollte man überlegen, Aktienrückkäufe zu unterbinden, da sie letztlich auch nur der Steuervermeidung bei Dividenden dienen und dazu häufig, dadurch dass sie teils Fremdkapital finanziert werden, zusätzlich Leverage in das System bringen und die Preisfindung verzerren. Da die niedrigen Zinsen nicht gesund sind (wegen Zombiefirmen und einem Anreiz zur Überschuldung) sollte man zusehen, dass man echte Inflation schafft. Das Mittel dazu sind meiner Meinung nach steigende Löhne. Das Problem ist, dass in der globalisierten Welt die verschiedenen Standorte/Länder sich in den Löhnen unterbieten, um Firmen und damit Steuern + Arbeitsplätze anzuziehen. Das ist nicht nachhaltig. Eventuell wäre Helikoptergeld tatsächlich eine Möglichkeit, um diese Problematik zu umgehen.
Zu guter Letzt muss man sagen, dass der Euro verschiedene Probleme mit sich gebracht hat. Die einzelnen EU-Länder sind nicht eindeutig bereit für einander zu haften. Das macht es jedoch schwer in einem Währungsraum zu sein, weil alle im Grunde unterschiedliche Zinssätze bräuchten, damit sich 1. Risikokandidaten nicht überschulden können (weil der Markt ihnen zu niedrige Zinsen gewährt, s. Griechenland) 2. Problemkandidaten ihre Währung abwerten können. Der Gedanke vom Euro ist sehr schön, nur haben die einzelnen Länder zu verschiedene Bedürfnisse. Da bleibt doch eigentlich nur, dass a) sich der Wirtschaftsraum mehr angleicht b) Möglichkeiten zur Regulation geschaffen werden.
Neben der Frage, wie sollte es aussehen, sollte man sich fragen, wie kommt man dahin? Das dürfte es noch wesentlich schwieriger machen. Griechenland und Italien sind hoffnungslos verschuldet und die EZB ist da und hat inzwischen allerlei Schrottanleihen akkumuliert (egal ob das richtig oder falsch war), die Banken in Europa haben kaum Eigenkapital, etc. Das sind Fakten und mit denen wird man erst einmal klar kommen müssen. |