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Linie 1: »Einige Kollegen haben Angst«
Gießen (mö). Bei der Busanbindung der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im früheren US-Depot gibt es nach wie vor Probleme. So wurde jetzt bekannt, dass Busfahrer auf der Linie 1 von Fahrgästen, die an der Rödgener Straße zusteigen, beleidigt und bedroht werden. olidrohungen_030215 Lupe - Artikelbild vergrössern Für die Busfahrer auf der Linie 1 ist der Job laut Betriebsrat belastend. (Foto: Schepp) »Es gibt mittlerweile einige Kollegen, die haben Angst, diese Linie zu fahren«, sagte Mit.Bus-Betriebsratsvorsitzender Abdul Yobas auf Anfrage der Gießener Allgemeinen Zeitung.
»Die Kollegen werden bespuckt und bedroht. Mir ist das auch schon passiert«, schilderte der Betriebsratsvorsitzende und nahm auch ansonsten kein Blatt vor den Mund. So seien es in erster Linie männliche Asylbewerber aus Nordafrika, die sich gegenüber den Busfahrern und weiblichen Fahrgästen schlecht benehmen würden. Wie Yobas sagte, sei die Geschäftsleitung von Mit.Bus über die Vorfälle informiert und führe Gespräche mit der Stadt. Helfen würde seiner Einschätzung nach ein Verzicht auf die Fahrscheinkontrollen, bei denen es regelmäßig zu Auseinandersetzungen mit Schwarzfahrern komme. Deshalb müsse über eine automatische Mitfahrberechtigung nachgedacht werden, vergleichbar mit dem Semesterticket für die Studenten. Oder es müsse der bereits diskutierte Shuttle-Verkehr eingeführt werden.
Stadtwerke-Dezernentin Astrid Eibelshäuser und Mit.Bus-Geschäftsführer Matthias Carl bestätigten gegenüber der GAZ, dass es solche Vorfälle gegeben habe, sprachen aber von »Einzelfällen«. »Keiner dieser Übergriffe ist tolerierbar, aber man muss auch berücksichtigen, dass allein im Depot über 2000 Menschen untergebracht sind«, sagte Eibelshäuser. Wie die Stadträtin und Mit.Bus-Chef Carl erläuterten, seien drei Maßnahmen ergriffen worden, um die Probleme auf der Linie 1, die auch die Kapazität betreffen, in den Griff zu kriegen. So werde mehr Sicherheitspersonal eingesetzt, zudem werde eine Videoüberwachung getestet, außerdem führten jetzt mehr Fahrten bis zur Haltestelle am früheren Haupteingang des US-Depots (Sophie-Scholl-Schule).
Neuer Weg erst Mitte Februar
Gearbeitet wird laut Eibelshäuser zudem an der Einrichtung eines Shuttle-Verkehrs, der die beiden Gießener HEAE-Standorte Meisenbornweg und US-Depot sowie einen Haltepunkt in der Stadtmitte in den Stoßzeiten verbinden würde. Die Finanzierung sei aber noch ungeklärt. Geprüft worden sei auch eine Lösung à la Semesterticket, die aber rechtlich nicht gehe. Das Asylbewerberleistungsgesetz verbiete es, allen Flüchtlingen einen Nahverkehrsbeitrag vom Taschengeld abzuziehen, erklärte Eibelshäuser.
Noch nicht gelöst ist auch das Problem bei der Wegeführung. Denn trotz der Schließung der Bushaltestelle am Gewerbegebiet Krebsacker (Canon) laufen viele Flüchtlinge auf der Rödgener Straße, weil der Fußweg neben dem Depotgelände nur in einem kurzen Abschnitt zwischen der Haltestelle und dem künftigen Ausgang für Fußgänger unlängst von der Stadt befestigt wurde. Der hintere Teil bis zum jetzigen HEAE-Haupteingang am Bahnübergang ist momentan völlig verschlammt bzw. durchnässt. Folge: Die HEAE-Bewohner gehen scharenweise auf der Landesstraße. Laut Regierungspräsidium kann es noch bis Mitte Februar dauern, bis der Fußweg innerhalb des Depotgeländes fertiggestellt sein wird. Dann wird der jetzige Haupteingang für Fußgänger geschlossen. Die Stadt bezeichnete die jetzige Situation gestern als »unbefriedigend«, aber immer noch besser als vorher, da die Leute nun nicht mehr im Bereich einer Kurve laufen. Der Trampelpfad sei nicht auf ganzer Länge befestigt worden, weil man damit gerechnet habe, dass der neue Weg Ende Januar, Anfang Februar freigegeben werde, hieß es.
Artikel Drucken Drucken Versenden Artikel vom 03.02.2015 - 14.04 Uhr Social Networks Facebook Twitter studiVZ meinVZ schülerVZ MySpace Del.icio.us Leserkommentare (04.02.2015 11:58) Ungehalten wo sind denn unsere politischen Führungskräfte, die sich gerne bei Festivitäten publikumswirksam in Szene setzen ? ....Ah...auf Tauchstation wegen Problemen in der städtischen Öffentlichkeit...... Awwer macht eh nix, middm Bus fahrn eh nur die kleeene Leut´ Besonders traurig : die Handlungsunfähigkeit gegen die wohlgemerkt -wenigen- Kriminellen die unter dem Mäntelchen der Hilfsbedürftigkeit ihr Unwesen treiben. In der Praxis gibt es momentan kaum eine Handhabe die Betrüger, Gauner und Pöbler zur Räson zu bringen. Wahrscheinlich wird nur eine Abschiebpraxis "per express" und sofortige Streichung von Versorgungsleistungen, künftig ausufernden Straftaten Einhalt gebieten. Diese politisch-juristische Grauzone spricht sich in genau den Personenkreisen wie ein Lauffeuer herum. Denn die mißbräuchlichen Anwender des Asylrechts sind, kommunikationstechnisch besser vernetzt, als unsere Schönschwätzer. Würde mich nicht die Sorge vor weitern rechtspopulistischen Aufkeimens in der Wählerschaft tragen, sage ich ....taucht weiter. (04.02.2015 11:31) Spottdrossel Hilfe gegen Respekt In den letzten Wochen waren viele engagierte Mitbürger für Toleranz und Vielfalt auf den Straßen. Unter anderem wurde das Engagement mit Straßenblockaden und Eierwürfen gegen Bürger mit "falscher" Meinung ausgelebt. Könnten diese Leute ihre dadurch gewonnenen Kompetenzen jetzt nicht nutzbringend einsetzen, indem sie sich vor die Busfahrer stellen und so selber in den kulturell bereichernden Genuß des Angespucktwerdens kommen? Unstrittig ist, daß wir hier das Glück haben, in Frieden leben zu können, und deshalb Menschen, die zur falschen Zeit am falschen Ort wohnen, Hilfe bieten, soweit wir das können. Wozu wir NICHT verpflichtet sind, ist, uns unendlich veräppeln zu lassen. Als Gegenleistung für die Hilfe können wir Respekt und den Willen, sich an die geltenden Spielregeln zu halten, erwarten - und auch verlangen. Die wirkungsvollste Strategie gegen "böse rechtsextreme Tendenzen aus der Mitte der Gesellschaft" sind Regelungen, die vom Großteil der Bürger als fair für beide Seiten empfunden werden. Und dazu gehört auch, die gelbe und rote Karte auszuspielen und jemanden, der seine Chance nicht nutzen, sondern nur aus-nutzen will, wieder rauszuschmeißen und den Platz freizumachen für eine Familie mit Kindern, die die Hilfe annimmt, ohne zusätzlich Polizei- und Prozeßkosten zu verursachen. (04.02.2015 07:07) Gießenerin Superidee! Schwarzfahrer nicht mehr kontrollieren, weil sie rumpöbeln! Ganz toll! So werde ich mich jetzt auch verhalten und das Geld fürs Ticket sparen. Und einen extra Shuttle-Service einrichten, das ist ja noch schöner! Wer hier lebt und mit dem Bus fahren will, muss halt ein Ticket kaufen. Und wenn die Busfahrer sich belästigt fühlen, braucht es halt Sicherheitspersonal wie im Aldi. Ich fahre oft mit der 1. Manche Flüchtlinge sind sehr höflich, bei anderen wünschte ich mir schon jemanden im Bus, der für Ordnung sorgt und zur Not den einen oder anderen rausschmeißt. (03.02.2015 21:07) christian74 Muss ich mein Verhalten jetzt auch verändern? Ich beleidige und bespucke Busfahrer, so kann ich mir viel Geld für das Busticket sparen ???? Sorry, ich kann lange ruhig bleiben, aber mir platzt bei solchen Verhalten der Kragen. Es kann doch nicht sein, das bei so einem Verhalten alles geduldet wird. Busfahrer haben Angst die Linie zu fahren, Frauen meiden wahrscheinlich die Linie 1 und vielleicht bekommen unsere Asylanten auch noch einen extra Bus. Ich bin sehr tolerant und akzeptiere Kriegsflüchtlinge, diese danken unserem Gastrecht und benehmen sich mit Sicherheit. Für den Rest = sofortige Abschiebung (03.02.2015 19:19) AEG Oh sorry, ich werde es beim nächsten mal beachten. ;-) (03.02.2015 18:16) Jerol @AEG Führerscheinlose MitfahrerInnen. Bitte beachten Sie die Geschlechtergleichstellung :--) (03.02.2015 18:07) Jerol Bei aller Gastfreundschaft Wer sich hier nicht benehmen will oder kann sollte heimgeschickt werden. Das ist überall auf der Welt so. Jetzt krieg ich bestimmt Schimpfe. Ich bin viel auf der Welt rumgekommen und habe kein Land kennengelernt wo ich ungestraft gegen das Gastrecht verstossen durfte. (03.02.2015 17:25) Gigant.57 Fußweg verschlammt... Fast alle Menschen gehen dort auf der Strassenseite und nicht auf dem verschlammten Fußweg (das war mir auch fast klar, denn Holzspäne versinken im Schlamm. Splitt wäre besser gewesen). Aber nicht nur hier gehen die Menschen auf der Strassenseite, sondern auch auf dem Radweg gegenüber vom Amtsgericht/Blitzanlage. Dort hätte ich beinahe jemanden überfahren, weil er unverhofft auf die Strasse gelangte beim überholen eines anderen. Hier sollte man auch mal kontrollieren. (03.02.2015 17:21) AEG Wäre es hier nicht angebracht von Problemen mit Fahrscheinlosen Mitfahrern, als von Schwarzfahrer zu sprechen. So sensibel könnte man ja mal sein. (03.02.2015 17:00) Ungehalten man (Frau) sollte wissen wovon sie spricht, mal ne Woche mit dem Bus zu den Stoßzeiten fahren und dann die Einzelfälle aufsummieren ;-) Beschämend die Resignation der Ordnungsbehörden ggü. den Missetätern. Der Rest der Flüchtlinge, trägt folgedessen die Last der Rufschädigung durch die Übeltäter ! Kommentar schreiben Um Kommentare zu schreiben, loggen Sie sich bitte ein. Nutzername: Passwort:
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