... waren auch in der Vergangenheit kein Nachteil. In der Übergangsphase mag es zwar Wanderungsbewegungen des Geldes geben, die kurzfristig Aktien etwas benachteiligen.
Die Institutionellen werden dann sicherlich verstärkt auf vermeintliche Sicherheit setzen, zulasten von Aktien, aber wenn die Märkte und die Qirtschaft solide bleibt, werden Aktien auch weiterhin langfristig jede festverzinsliche Anlageform toppen. Und das dürfte den Aktienmarkt stabil halten, bzw. weiter steigen lassen.
Anders formuliert: Bei Inflationsraten um 2% macht es wenig Sinn auf Festverzinsliche zu setzen, für die es 2% Zinsen gibt - wenn gleich nebenan bei Aktien langfristig 5% locken, und bei sehr guten Aktien wie Apple langfristig sogar 25% möglich sind.
Zudem: als Aktionär muss man seine Position auch nach dem Heimatmarkt der Aktien trennen, also grob USA, EU und asiatischer Raum (Japan/China), da in starkem Maße die Entwicklung vom Wechselkurs abhängt.
Auf Apple bezogen: Ich als Apple Aktionär sehe das insgesamt entspannter. Höhere Leitzinsen in den USA ziehen zusätzliches Geld in die USA. Zulasten anderer Wirtschaftsräume, wie der EU und Asiens.
Und das bedeutet: Das Geld will auch dort angelegt werden, z.B. in US Titel und Anlageformen, was der US Wirtschaft zugute kommt. Und das stärkt den Dollar gegenüber dem Euro. Bedeutet: starker Dollar gegenüber dem Euro ergibt mehr Euros für die Apple Aktie.
Ich vermisse ja die Zeit, ist nicht lange her, als der Dollar bei 1:1,06 stand. Das wären schlapp 6% Aufschlag für die in Euro gerechnete Apple Aktie.
In der EU hingegen scheint man kein Interesse an einem zu starken Euro zu haben, um die Kreditsituation und Wirtschaftskraft der Mitgliederstaaten nicht zu belasten. Insbesondere die deutsche Industrie lebt von einem niedrigen Eurokurs, weil das bessere Exporte ermöglicht.
Deswegen denke ich, dass wir auch noch einige Zeit ein großes Delta in den Zinssätzen beidseitig des großen Teiches sehen werden: die USA ziehen Geld an, die EU exportiert.
PS: Mein Eindruck, aber der kann auch falsch sein: Am DAX kann man das m.E. sehr gut erkennen, wie Gelder abgezogen werden. Während in den USA die Indizes Rekordwerte erreichen, schwächelt der DAX.
PPS: Für die USA wäre m.E. der Euro als Leitwährung UND als Währung für Ölgeschäfte (Petrodollar) eine sehr viel größere Gefahr. Deswegen ist er m.E. auch als Leitwährung so stark. Ginge es hingegen hauptsächlich um die Staatsverschuldung als Maß für die Stärke einer Währung, dürfte angesichts der enormen Verschuldung der USA der Dollar doch sehr viel schlechter bewertet werden.
Deswegen bin ich nicht verwundert, dass, kaum, dass es Überlegungen gab Ölgeschäfte in Euro abzuwickeln, der Euro unter Druck geriet. Ich denke noch immer, dass wir einen Währungskrieg erlebt haben. Das US Imperium hat seine Währung, den stärksten auf andere Wirtschaften wirkenden Hebel geschützt, um seine Dominanz zu festigen.
Nun ist der Euro noch immer angeschlagen, und die inoffizielle Drohung die Eurokrise jederzeit neu eskalieren zu lassen, dürfte ein neues Aufflammen des Themas Petroeuro wohl im Keim Ersticken.
Daher: Dollar wird weiter dominant bleiben und die FED bestimmt, ob und in welchem Maße Milliardenbeträge in den US Wirtschaftsraum fließen.
Was soll's: aus Apple Akionärssicht kann es für mich, da bin ich egoistisch genug, nichts Besseres geben, als einen starken Dollar.
Ist zwar bitter für jeden, der Heizöl kaufen muss, oder der in die USA reisen will, aber das ist ja nix Neues, der Dollar war schon mal stärker.
Ein 1:1 Pari wäre aus wirtschaftlicher Sicht m.E. langfristig sinnvoll. Aber das werden wir sehr selten sehen, weil eben beide, FED und EZB ihre Spiele nicht komplett unabhängig von der Politik betreiben können.
Egal, was in den Statuten steht. Durch die Besetzung der führenden Positionen hat die Politik genügend Einfluss auf die Zentralbanken. |