Erstens verkauft TUI einen Teil (11,33%) seiner Hapag-Beteiligung an das Hamburger Ballin-Konsortium, zunächst für 315 Mio. Euro. Beim Börsengang von Hapag gibt es aber einen Nachschlag von weiteren 35 Millionen, so dass der Erlös insgesamt 350 Mio. be- trägt. Hochgerechnet für die Restbeteiligung wären das etwa weitere 1,19 Mrd. Euro. Ich habe mir etwas mehr versprochen.
Zweitens wird weder Bares ausgeschüttet, noch Anteilscheine; das Geld wird für den Zukauf der restlichen 45% an TUI Travel verwendet. Die Kosten dafür dürften sich auf mindestens 1,4 Mrd. Euro belaufen, die man aus dem Verkauf der Hapaganteile locker aufbringen könnte.
Es ist logisch, dass die Aktien von TUI-Travel steigen, die von TUI als Übernehmerin erst mal fallen. Auf der anderen Seite hat man mit TUI am Ende einen nahezu schuldenfreien Reisekonzern mit geschätzt mindestens 30 Milliarden Euro Jahresumsatz. Und erstmals seit Umbau der ehemaligen Preussag AG wäre der Konzern klar fokussiert.
Drittens lastet die Nahostkrise i.V. mit den hohen Benzinkosten auf dem Kurs.
Fazit: Die Hapag-Story ist kursmäßig für TUI gelaufen. Nur Überrauschungen beim Verkauf der Restanteile könnten den Kurs noch bewegen. Weitere Bewegung wird entstehen, wenn es an den Kauf der TUI Travelanteile geht. Zunächst dürfte es den Kurs drücken. Langfristig wird der Kurs aber steigen, wenn die Börse realisiert, dass ein neuer Kon- zern entstanden ist. Dann wird man sich fragen, was 30 Milliarden Umsatz wert sind. Abgerundet wird das Ganze, wenn TUI wieder zurück im Dax ist. |