Mit so wenig Information bei einer solch unschönen Überraschung, gilt es jetzt erstmal Information sammeln und nachzudenken.
Zuerstmal, was so ein Schock bedeuten könnte - zumindest gehen dort zuerst die Gedanken hin: Irgendjemand weiß was - und erwartet ein Nein von der FDA! Diese Person/Investmenthaus will raus, will ihr Geld zurück. Deshalb war Ben Lipps nicht vorbereitet, ging von heut auf morgen!
Hm. Möglich. Aber vielleicht weniger wahrscheinlich, als man zunächst vermuten könnte. Es könnte z.B. sein, dass in dieser globalen Finanzlage, wo andere Investments gewaltig billiger geworden sind, jetzt einfach jemand egoistisch sein Geld wiederhaben will, das er MagForce AG geliehen hatte! Ganz ohne zu wissen, was das FDA Urteil sein wird!
Weshalb ich es für recht wahrscheinlich halte, dass die MagForce AG Anleger nicht leer ausgehen:
- Es gab keine FDA-Absage. Alles sieht offiziell noch so aus, als wenn die Chancen auf ein Ja, in etwa 6-8 Monaten, gut aussehen! MagForce ist jetzt näher am Ziel als je zuvor!
- Ben Lipps macht einen ehrlichen Eindruck. Klar, Verzögerungen gab es Jahr für Jahr. Aber letztendlich geht es um BioTech und es hängt nunmal von FDA Vorschriften ab. Lipps war von 1999-2011 CEO von Fresenius, einer MedTech Firma mit $10B-$20B market cap. Nicht gerade klein. Er ist so um die 80 Jahre alt. Er hat bestimmt nicht vor, jetzt noch einen Bankrott als CEO auf seinen Gürtel schreiben zu müssen. Ihm geht es bestimmt auch um Respekt und Anstand. Er hatte nur 34 Tage zuvor den Jahresbericht als 'going-concern' unterschrieben! Er ist sicherlich wohlhabend und hat auch Verbindungen zu Leuten mit Geld. Da lässt sich doch bestimmt jemanden finden, der Lust auf eine attraktive Wette hat!
- Erst im März hatte Lansdowne Wandelanleihen gekauft. Diese sind sowohl in MagForce AG als auch MagForce USA wandelbar. Das zeigt, dass Lipps die Anleger in MagForce USA (nicht öffentlich gehandelt und er selbst hält 20% davon) nicht vor einer Verwässerung schützt. Er hätte ja stattdessen nur MagForce AG wandelbar machen können! MagForce AG gehören ja etwa 60% an ihrer Tochterfirma, der MagForce USA. Wenn die Wandelanleihen nur in AG wandelbar gewesen wären, dann wären nur die indirekten Anteile an MagForce USA der deutschen Kleinanleger an der Börse entsprechend reduziert worden! Lipps und die Venture Capital Leute, denen die restlichen 40% der MagForce USA gehören, könnten ihre Anteile dann ohne Schrumpfung behalten! Es wäre ja nur eine weitere Aufteilung der AG Kuchenstücke gewesen, die nicht die MagForce USA betrifft!
- Über die Jahre haben manche Investment Häuser Aktien an MagForce AG gekauft und/oder Wandelanleihen gehabt. Wenn diese Häuser jetzt auf einer Millionen oder mehr AG Aktien sitzen, die den Ramschwert erreicht haben, dann stört die das bestimmt, so kurz vorm Ziel! Wäre es denkbar, dass so ein Investment-Fund Wandelanleihen kauft, um an weitere MagForce USA Anteile zu kommen? Klar, das FDA Risiko ist noch da, war es ja schon vorher. Aber wenn die AG-Anteile wertlos verfallen, dann sind auch alle seiner 60%-Anteile an USA kaputt!
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