Ich bzw. wir lesen ja alle deine Beiträge und ich gebe dir da auch recht. Ich denke mal, die größte Zustimmung in so einer Situation ist, dass man da nicht widerspricht. Ich finde die Situation auch heikel und ich kann (wie mancher Charttechniker/Analyst oder was auch immer momentan nicht dazu raten, Aktien zu kaufen). Da sind sich aber viele "Experten" grade äußerst uneinig, und jeder hat auch so seine eigene Vorstellungen über die weitere Entwicklung und seine eigene Risikoneigung. Bedenkenlos langfristig gute Aktien kaufen wenn sie gefallen sind kann man (meiner Meinung nach) eigentlich nur in tiefsten Rezessionen (am Tiefpunkt) oder in Aufschwungphasen, wo schon mehr Klarheit herrscht oder in Konsolidierungsphasen (= Seitwärtsbewegungen, Kursabfall nach heftigem Kursanstieg), wenn die Rahmenbedingungen noch stimmen. Momentan haben wir keine dieser Phasen, obwohl es vor 2 Monaten noch gar nicht so übel ausgesehen hat, aber fakt ist, dass die Realwirtschaft mittlerweile angekratzt ist und Probleme sich zuspitzen und Lösungen lange auf sich warten lassen. Hab dann auch entsprechend meine Konsequenzen gezogen und sitze wie sicher viele jetzt in den Startlöchern, bis vielleicht mal was Konkretes kommt. Es ist schon wichtig, dass man für sich weiß, wann man kaufen kann und wann man besser raus sollte bzw. worauf man zu warten würde und da mit sich selber im Einklang steht. Aber da sind wir auch recht unterschiedlich. Jeder hat sein eigenes Bild von der aktuellen Situation und unterschiedliche "Investitionsziele". Manchem reichts auch, wenn er den Moment findet, wo das Ding 2-5% steigt, dass man es schnell wieder rauswerfen kann. Jedem das seine. Man weiß außerdem selber nie sicher, ob man selber nicht derjenige ist, der sich irrt oder der das falsche Wunschbild hat. Wichtig ist halt, dass man sich selber ein Bild macht und entsprechend danach handelt. Die Konsequenzen (Gewinn, Verlust, entgangener Gewinn) trägt schließlich auch jeder für sich. Aber es deutet wirklich viel darauf hin, dass gerade ein schlechter Zeitpunkt ist auf Vorrat zu kaufen, solange noch nichts feststeht oder besser wird und noch genügend Potential nach unten da ist, wenns wirklich schlimm kommen sollte. Die andere Geschichte - manche sehen das nach wie vor als langfristig,aber so langfristig, dass es auch 20 Jahre werden dürfen. Muss jeder selbst wissen. Ich wollte im Zweifelsfalle nicht unbedingt gezwungen sein Ewigkeiten zu halten und dann zu bangen, ob ich bei einem Verkauf viel Verlust hätte oder ob sich der Kurs jemals wieder überhaupt erholt. Man weiß ja außerdem nicht, welche Kurse im nächten Wirtschaftszyklus erreicht werden würden. Einem Vorstandsmitglied wären die Überlegungen vielleicht eher sekundär. Meine persönliche Meinung - wenn man findet, dass die falsche Zeit zum Kaufen ist, dann darf man in der Zeit eigentlich auch fast keine Aktien halten. Wäre eine logische Konsequenz. Und jeder muss für sich selber seine Ziele definieren, was er mit der Investition vor hat und wann man aufgrund dessen ein- oder ausstiegt. Es gibt momentan auch tatsächlich Leute, die kaufen lieber Aktien (Realgüter),und das obwohl sie fallen, weil sie den Banken nicht trauen. Eine recht extreme Sichtweise vielleicht, kann aber auch eine verständliche Motivation sein, wobei es da im Moment sicher noch andere Möglichkeiten gäbe wo man in dem Fall anlegen könnte. Im Extremfall jedoch: Das ist auch eine Möglichkeit, wie man sein Vermögen z.B. durch einen Krieg bringen kann und hinterher evtl. noch was davon hat. Wenns wirklich so gravierend wäre, dann haben die hinterher vielleicht sogar noch gewonnen im Gegensatz zu denen, die lieber noch gewartet haben ;) |