... Okocha und Anthony Yeboah mit Stolz und mit dem Adler auf der Brust die Eintracht von Sieg zu Sieg führten. Heute muss man schon froh sein, gegen Erzgebierge Aue einen Pokalsieg zu landen!
Zu Deiner Frage bezüglich Aabaco: Es sieht wohl so aus, dass in Deutschland der gesamte (!) Wert der Aabaco-Anteile sofort (als Dividende) der Abgeltungssteuer unterworfen wird! Wenn Du genügend Liquidität auf dem Konto hast, dann zahlst Du Deine Steuern aus dem Cash und bekommst dann später beim Verkauf von Yahoo! (womöglich zu einem günstigeren als dem ehemaligen Einstandspreis) die Differenz wieder gutgeschrieben. Mich stört bei dieser Handhabung, dass ich in meinem Fall wohl irgendwelche Anteile verkaufen müsste, um die Abgeltungssteuer sofort zu bezahlen. Da viele (zurecht) davon ausgehen, dass Yahoo! nach der Abspaltung ein Übernahmekandidat werden und die Aktie womöglich schon am Tag 1 nach der Abspaltung nach oben schießen könnte (oder aber auch Aabaco), würde ich gerne erst einmal beide Anteile (in voller Höhe) behalten und erst nach dem (von meiner Seite beschlossenen und nicht erzwungenen) Verkauf die Steuern zahlen. Deshalb habe ich mich für ein Depot im Ausland entschieden und meine Aktien dorthin verlagert. Da muss man aber auch etwas vorsichtig sein, denn die (Schweizer) verlangen mitunter schon richtig viel Geld für ein Depot und das rechnet sich auch nur dann, wenn Du entweder auch ordentlich Umsatz mit deren Derivaten machst oder eben die Verschiebung der Zahlungspflicht bezüglich der Abgeltungssteuer (bis zum Verkauf Deiner Anteile) diese Mehrkosten mehr als auffängt. Ich würde meinen, dass da schon ein hoher 5stelliger Betrag nötig wäre, um das zu erreichen. Ansonsten empfehle ich den Verkauf am Tag vor der Abspaltung und am nächsten Tag kauft man sich besser direkt Alibaba (statt Aabaco) ein und überlegt, ob ein weiteres Engagement in Yahoo! noch Sinn macht oder nicht...
Bei VW wäre ich sehr vorsichtig. Für mich ist das ein Fass ohne Boden. Natürlich ist die Aktie (fundamental gesehen) günstig, aber das waren RWE und E.ON bei dreimal höheren Kursen als heute auch! Niemand kann genau beziffern, wie hoch das finanzielle Risiko bezüglich "Dieselgate" tatsächlich ist. Es könnte bei 30 Mrd. Euro liegen, es könnte aber auch bei 60 Mrd. Euro oder noch darüber liegen! Ich schätze, dass der Kurs momentan künstlich relativ weit oben gehalten wird, um bei den großen DAX-Fonds zum Jahresende nicht kompletten Schiffsbruch zu erleiden. Im kommenden Jahr besteht zumindest die Hoffnung, dass die Versorger oder die Banken den Schaden, den VW diesen Fonds in die Bücher schreiben wird, einigermaßen ausgleichen können. Ich hatte einen Kurs bis Mitte 2016 von ca. 65 Euro vorhergesagt und bleibe auch bei dieser Einschätzung, weil VW das kommende Jahr dann auch nutzen wird, um noch weitere Leichen aus dem Keller zu holen. Außerdem wird es sehr viel Geld kosten, das Vertrauen der Verbraucher in Übersee zurückzugewinnen. Ich bin mir auch nicht sicher, warum man diesbezüglich noch nichts aus China gehört hat. Gut möglich, dass der betroffene Motor dort gar nich zum Einsatz kam!? Für mich ist ein deutlicher Hinweis für die "Verschiebung" ins nächste Jahr auch die Tatsache, dass man erst dann mit dem Rückruf beginnen möchte. Ein weiterer Hinweis ist die doch recht "zaghafte" Rückstellung von nur 6,5 Mrd. in diesem Jahr. Das hilft zwar, unnötige Steuern zu sparen, aber das Ergebnis erscheint höher, als es (druch den Skandal) sein dürfte. Ich rechne damit, dass der Gesamtschaden am Ende des Tages (inkl. Vertrauensverlust, Rabatt- und Werbeaktionen) bei 50 bis 75 Mrd. Euro liegen wird. Einen VW-Kurs von über 200 Euro sehen wir in diesem Jahrzehnt wohl eher nicht mehr...
Bitte stets beachten, dass ich hier nur meine individuellen Einschätzungen abgebe und das keinesfalls irgendwelche Handlungsempfehlungen sind! Bei Yahoo! hätte ich so viel Unfähigkeit im Vorstand auch nie für möglich gehalten, ebenso wenig wie das Alibaba auf unter $60 fällt. Im Nachhinein würde ich meinen, dass keine der Meldungen, die diese Kursstürze begleitet haben, jemals wirklich stichhaltig waren. Das wird am Ende auch die "Falschmedung" über eine mögliche Steuerpflich bei Yahoo! sein, aber bei solchen (politisch motivierten) Kursmanipulationen bin ich letzlich auch mit meinem "Fundamental-Latein" am Ende. Jetzt fehlt nur noch, dass die Fed meine letzte Voraussage aus dem letzten Jahr umsetzt und die Zinserhöhung ins nächste Jahr verschiebt, und dann werde ich (bis auf die Übernahme von Yahoo!) mit allen Kernaussagen, die ich schon Ende letzten Jahres von mir gegeben habe, schließlich und endlich recht behalten. An den fundamentalen Dingen kommt man einfach nicht vorbei. Irgendwann fällt jedes noch so ausgeklügelte Lügengerüst in sich zusammen, wenn keine unvorhersehbaren Sonderfaktoren (wie z.B. der Betrugsfall bei VW) eintreten.
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