In dieser Woche wird Bruch die Quartalszahlen für Siemens Energy präsentieren, die Nachrichten, die er hat, dürften nicht allzu vielversprechend sein. Denn ausgerechnet das Geschäft mit Windkraftanlagen schwächelt gewaltig. Die börsennotierte spanische Tochterfirma Siemens Gamesa musste Mitte Juli überraschend und schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit die Planzahlen deutlich nach unten korrigieren, die Aktie war daraufhin im freien Fall.
Gewinnwarnung heißt das in der Szene. Eine Gewinnwarnung ist schlecht, eine zweite ist noch schlechter. Eine dritte allerdings wäre nur noch schwer verzeihbar.
Eine dritte Gewinnwarnung bei Siemens Gamesa wäre ein echtes Problem Es gibt eine ganze Reihe von Problemen bei Siemens Gamesa: Stark steigende Rohstoffpreise für Stahl oder Kupfer, aber auch Schwierigkeiten beim Hochlauf einer neuen Turbinen-Generation. Vor allem in Brasilien sorgt die Corona-Pandemie für Nachschub- und Ausführungsprobleme, die hohe Rückstellungen erforderlich machten. Operative Probleme und defizitäre Projekte sind nicht neu bei Gamesa. 2019/20 waren die Spanier bei der Installation von fünf großen Windparks in Norwegen kalt erwischt worden vom Wintereinbruch - der soll vorkommen, gerade auch in Skandinavien.
Bei Siemens Energy ist man inzwischen genervt und alarmiert, die Kritik an Siemens-Gamesa-Vorstandschef Andreas Nauen wird hinter vorgehaltener Hand lauter. Der ehemalige Siemens-Manager war erst vor einem Jahr als Sanierer eingesetzt worden. "Es wird langsam eng für Nauen. Ein weiteres Mal kann er sich so etwas nicht leisten", heißt es aus Industriekreisen. Was wohl bedeutet: Eine dritte Gewinnwarnung wäre dann ein echtes Problem... |