Dieser Brief wurde heute der Öffentlichkeit bekannt. Darin schreibt Trump, dass er den damaligen, noch von Obama eingesetzten FHFA-Direktor Mel Watt gleich am ersten Tag seiner Präsidentschaft gefeuert hätte, wenn ihm dies damals erlaubt gewesen wäre.
Damit mischt sich Trump nun aktiv von außen in den Polit-Fight um FnF ein.
Erst seit dem Scotus-Urteil von Juni diesen Jahres darf der US-Präsident den FHFA-Direktor ohne schwerwiegende Gründe entlassen. Dies wurde möglich, weil Scotus den Collins-Klägern zustimmte, dass die Struktur der FHFA mit einem Direktor, der nur "for cause" entlassen werden kann, verfassungswidrig ist.
Biden hat diese Gesetzesänderung noch am Abend des Urteils genutzt und den amtierenden FHFA-Direktor Mark Calabria entlassen.
Trump legt in dem Brief nun nahe, dass er Mel Watt ebenfalls sofort rausgeschmissen hätte, wenn dies damals schon möglich gewesen wäre. Damals hatten FHFA-Direktoren jedoch eine 5-jährige Amtszeit, und ein Präsident (also auch Trump) musste erst das Ende dieser Amtszeit abwarten, eher einen ihn genehmen Nachfolger benennen konnte.
Trump schreibt weiter (in typischem Aufschneiderstil, an dessen Wahrheitsgehalt Zweifel angebracht sind...) dass er auch FnF sofort freigelassen und die Aktien der Regierung mit großem Gewinn verkauft hätte. (Tatsächlich hätte Trump unter Calabria die Chance dazu gehabt, aber er hat sie nicht genutzt, womöglich weil eine Freilassung die Kontrollinteressen der Rep-nahen Großbanken unterlaufen hätte...)
Obama hingegen, so Trump weiter, habe FnF in Geißelhaft genommen und sie als Melkkühe missbraucht. Zudem habe Obama das Geld der "hart arbeitenden" Amerikaner gestohlen, die ihre Ersparnisse in Aktien von Fannie und Freddie investiert hatten. So etwas sei "Sozialismus".
Das klingt alles ziemlich theatralisch. Trotzdem hat es große Wirkung, denn die Biden-Aministration muss nun noch stärker als zuvor fürchten, dass unter dem nächsten republikanischen US-Präsidenten (womöglch nochmals Trump) die Freilassung wirklich ziemlich schnell erfolgen wird. Dies setzt Biden unter Druck, bereits in seiner Amtszeit die Freilassung in die Wege zu leiten (am besten noch vor den Zwischenwahlen im Nov. 2022).
Was die Kurs von Fannie und Freddie (Aktien wie JPS) heute hochgetrieben hat, ist nicht nur dieser heute bekannt gewordene Brief. Mindestens ebenso wichtig ist der nun auf Biden lastende implizite Druck zu handeln.
Aussitzen, Abkassieren und Verschleppen wie früher ist nun nicht mehr möglich.
Zudem geht es um viel Geld, das derjenigen US-Regierung zufließt, die als erste die "Eier" hat, die KE/Freilassung umzusetzen. Dieses Geld (50 bis 100 Mrd.) kann ohne Debatten im Kongress für beliebige Zwecke ausgegeben werden. Ein ziemlich großer Bonbon auch für Biden. Wenn Biden es nicht jetzt kassiert, macht es der nächste Rep-Präs. nach ihm.
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Hier der heutige Artikel, der Trumps Brief an Rand Paul publik machte.
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=166947300
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