Im letzten Absatz von # 759 muss es heißen:
Die jungen Aktien werden in der Erstnotiz im Emissionspreis umso billiger, je mehr die Altaktionäre (speziell Stämme) "abgeledert" werden.
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Weitere Ergänzung:
Bei einem niedrigen Emissionspreis wird die Emission (wegen Unterbewertung der jungen Aktien) tendenziell überzeichnet sein. Dies ist für das Gelingen eines solchen Mammut-Börsengangs - vermutlich um die 120 Mrd. $ an jungen Aktien werden angeboten, also die bilang größte Emission der Welt - wichtig, damit "alles weggeht". Fannie und Freddie sind für die US-Wirtschaft zu wichtig, als dass die US-Regierung es sich leisten könnte, bei der Erstemission einen Patzer zu erleben. Würden die jungen Aktien nicht komplett gezeichnet, könnte es in einer Art Panikreaktion Kursverluste bei den MBS (Hypoverbriefungen) von FnF geben, wodurch Hauskredite deutlich teurer würden, was wiederum die US-Wirtschaft dämpft, die stark vom US-Immobilienmarkt abhängt.
<B>Eine Art Sonderangebot beim Emissionspreis ist somit der beste Garant für eine gelungene Emission.</B>
Gehen alle jungen Aktien (wegen Unterbewertung) problemlos weg, könnte es auch einen Kurssprung nach oben bei der <B>Erstnotiz</B> (hier ist der Begriff richtig) geben, weil Investoren, die bei der KE nicht (voll) zum Zuge kamen, ggfs. an den ersten Handelstagen (nach)kaufen.
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So leid es mir für die Stammaktienhalter tut: Ein niedriger Emissionspreis der jungen Aktien ist nur machbar, wenn irgendeine von den vier Streitparteien (# 759) kurz gehalten wird. Das werden die Stämme sein, weil sich die rechtlich schwächste Position in der Kapitalstruktur haben - und mithin die wenigsten Machtmittel, ihre Interessen durchzusetzen.
Der zu verteilende Kuchen (Marktkapitalisierung nach Freilassung und KE) ist endlich groß. Die MK dürfte bei 250 Mrd. liegen. Davon gehen vermutlich 150 Mrd. $ an die Zeichner der jungen Aktien. Über die Verteilung der verbleibenen 100 Mrd. streiten die US-Regierung, die JPS-Halter und die Stammaktionäre.
Da die Gewinne der US-Regierung aus ihrem finalen "FnF-Freilassungs-Deal" in Altaktien anfallen, ist es praktisch sicher, dass die Altaktien nicht wertlos werden können/dürfen. Denn selbst zig Billionen Aktien der Regierung zum Kurs Null wären eben nur null $ wert.
Das Werkzeug der US-Regierung, möglichst viel von besagtem 100 Mrd. $ Kuchen zu ergattern, ist die berühmt-berüchtige Verwässerung. Bei einer Warrantsausübung erhielte die US-Regierung 80 Mrd. und die alten Stammaktienhalter 20 Mrd. $ (entsprechend einem Fannie-Kurs nach der KE von 7 $). Bei einer Umwandlung der SPS in Altaktien erhielte die Regierung ca. 99 Mrd. $ und die alten Stammaktionäre 1 Mrd (entsprechend einem Fannie-Kurs nach der KE von 50 Cents).
Die alten JPS könnten in neue JPS mit kleinerer Dividende geswappt werden (das ist bilanzneutral), oder sie könnten ebenfalls in Stammaktien umgewandelt werden, was eine noch weitere Verwässerung der Stämme zur Folge hätte.
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Nicht berücksichtigt habe ich noch kompliziertere, aber durchaus mögliche Szenarien, in denen z. B. nur ein Teil der SPS (z. B: 50 % ) in Altaktien geswappt werden und die anderen 50 % gelöscht. Kthomp19 rechnet damit, dass ca. 99,5 % der SPS gelöscht oder geswappt werden (also CET-1-mäßig aus der Bilanz verschwinden), die Regierung aber 1 Mrd. $ an SPS behält. Dieser Restposten soll dazu dienen, die Zeichner der neuen Aktien rückzuversichern, dass die US-Regierung hinsichtlich ihrer Sicherheitsgarantien immer noch "Gewehr bei Fuß" steht.
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