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https://web.s-investor.de/app/nachrichten/...news_key=20110316WEA9008 Sparkassen-Präsident hält Stresstests für ausreichend streng
Frankfurt, 16. Mär (Reuters) - Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis sieht keinen Bedarf für eine Verschärfung der diesjährigen Banken-Stresstests. Er wies am Mittwoch Forderungen aus der Politik und von Experten zurück, die Belastungsproben strenger auszugestalten. Es wäre "naiv und hochgefährlich", die Märkte mit den schlimmstmöglichen Annahmen zu konfrontieren. "Dieses Planspiel könnte schnell in eine sich selbst vollziehende Prophezeiung übergehen", warnte Haasis.
Mit dem kürzlich angelaufenen Stresstest will die Europäische Bankenaufsicht (EBA) die Widerstandsfähigkeit der Finanzbranche überprüfen. Untersucht werden die Folgen bestimmter Szenarien, wie eine Verschärfung der Staatsschuldenkrise und eine Rezession, auf die Kapitalausstattung der 88 wichtigsten Institute in Europa. In einem Szenario werden Kursabschläge auf europäische Staatsanleihen unterstellt. Dabei lässt die EBA aber die Papiere außen vor, die die Geldhäuser im Bankbuch halten - die also bis zur Fälligkeit nicht verkauft werden dürfen. Hier müsste eine Bank nur dann Abschreibungen verbuchen, wenn sie einen Zahlungsausfall eines Landes erwartet. Das gilt als politisch tabu.
CDU/CSU-Fraktionsvize Michael Meister und auch der Privatbankenverband BdB haben sich dafür ausgesprochen, auch diese Anleihen zu stressen. Dagegen wehrt sich Haasis: "Ein Stresstest darf nicht die Glaubwürdigkeit der Euro-Rettungsmaßnahmen infrage stellen." Bezöge man auch Staatsanleihen im Bankbuch in den Stresstest ein, würde man die Bemühungen der Euro-Länder um einen Sicherungsmechanismus untergraben. Dem widersprechen Experten. "Wenn ich um einen Stresstest herum eine Tabuzone errichte, dann führt das automatisch dazu, dass die Stresstestsituation nicht realistisch simuliert werden kann", betonte Markus Krall, Regulierungsexperte der Unternehmensberatung Roland Berger, im Gespräch mit Reuters Insider TV. Die EBA dürfe in der Untersuchung keine Szenarien ausblenden, die der Markt für realistisch und möglich halte.
(Reporter: Alexander Hübner, Eva Kühnen, Philipp Halstrick; redigiert von Stefanie Huber)
* EU-Gipfel soll sich zu Hilfen bekennen
* Staatsanleihen-Engagements sollen veröffentlicht werden
* Ausklammerung des Bankbuchs weiter umstritten
(neu: Haasis, Roland Berger, Deutsche Bank)
Brüssel/Frankfurt, 16. Mär (Reuters) - Die Regierungen der EU-Staaten wollen für den Stresstest der 88 wichtigsten Banken Europas rechtzeitig gewappnet sein. "Die Mitgliedstaaten werden vor der Bekanntgabe der Ergebnisse spezifische und ehrgeizige Strategien zur Restrukturierung anfälliger Institute vorbereiten", heißt es in einem Entwurf zur Abschlusserklärung des EU-Gipfels am 24./25. März. Dies schließe privatwirtschaftliche Lösungen wie den Verkauf von Sparten oder eine Kapitalaufnahme am Markt ebenso ein wie staatliche Hilfen. Die Belastungsprobe soll in diesem Jahr schärfer ausfallen als im vergangenen Jahr, als nur sieben von 91 Instituten durchfielen. Der Stresstest war damals praktisch ohne Konsequenzen geblieben.
Diesmal soll von vornherein klar sein, dass die Banken bei dem Stresstest ihr Engagement in europäischen Staatsanleihen sowohl im Handels- als auch im Bankbuch offen legen müssen. Das hatte 2010 für Irritationen gesorgt. Vor allem einige deutsche Banken hatten sich - letztlich vergeblich - gegen die Veröffentlichung der Daten gewehrt. Mit dem Stresstest wollen die Regierungen und Bankenaufseher erneut das in der Finanzkrise zerstörte Vertrauen in die Banken wiederherstellen. Ob ihnen das gelingt, bleibt umstritten. 2010 hatten Experten und Börsianer die Prüfung rasch als zu leicht abgetan.
ERST PECH, DANN NACHLÄSSIGKEIT
Die Volkswirte der Deutschen Bank glauben nicht daran, dass sich das ändert. "Eine Chance zu verpassen, das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen, kann als Pech bezeichnet werden, zwei Chancen hintereinander zu verpassen, könnte von einigen als Nachlässigkeit gesehen werden", heißt es in einer Studie der Experten. Sie fordern eine Schwelle von sieben Prozent an hartem Kernkapital, die die teilnehmenden Institute unter widrigen Umständen erreichen müssen. Beim letzten Mal waren sechs Prozent Kernkapital - einschließlich Mischformen von Eigen- und Fremdkpaital - als zu gering erachtet worden.
Der deutsche Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis sieht keinen Bedarf für eine Verschärfung der Stresstests. Er wies am Mittwoch Forderungen aus der Politik und von Experten zurück, die Belastungsproben strenger auszugestalten. Es wäre "naiv und hochgefährlich", die Märkte mit den schlimmstmöglichen Annahmen zu konfrontieren. "Dieses Planspiel könnte schnell in eine sich selbst vollziehende Prophezeiung übergehen", warnte er. Die Sparkassen sich wichtige Anteilseigner der acht Landesbanken, von denen einige im Stresstest als besonders gefährdet gelten.
Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) untersucht dabei die Folgen einer Verschärfung der Staatsschuldenkrise und einer Rezession auf die Kapitalausstattung der 88 Institute. Kritik hat die EBA bereits dafür geerntet, dass sie Kursabschläge auf europäische Staatsanleihen außen vor lässt, die die Geldhäuser im Bankbuch halten - die also bis zur Fälligkeit nicht verkauft werden dürfen. Hier müsste eine Bank nur dann Abschreibungen verbuchen, wenn sie einen Zahlungsausfall eines Landes erwartet. Das gilt als politisch tabu.
Anders als der Privatbankenverband BdB verteidigte Haasis diese Entscheidung: Bezöge man Staatsanleihen im Bankbuch in den Stresstest ein, untergrabe man die Bemühungen der Euro-Länder um einen Sicherungsmechanismus. "Ein Stresstest darf nicht die Glaubwürdigkeit der Euro-Rettungsmaßnahmen infrage stellen." Dem widersprechen Experten. "Wenn ich um einen Stresstest herum eine Tabuzone errichte, dann führt das automatisch dazu, dass die Stresstestsituation nicht realistisch simuliert werden kann", sagte Regulierungsexperte Markus Krall von Roland Berger im Gespräch mit Reuters Insider TV. Die EBA dürfe keine Szenarien ausblenden, die der Markt für realistisch und möglich halte.
(Reporter: Jan Strupczewski, Ilona Wissenbach, Alexander Hübner, Eva Kühnen, Philipp Halstrick; redigiert von Philipp Halstrick) |