Ungeduld und Anspannung machen sich logischerweise bei jedem Investierten breit, wenn bahnbrechende aber ungewisse Entscheidungen anstehen. Hierzu kann man nur raten: Durchhalten und Ruhe bewahren. Alle Steinhoffaktionäre, die schon lange dabei sind, ich z.B. seit Nikolaus 2017, wissen wovon ich spreche.
Lasst die SdK in Ruhe arbeiten. Unterstützt sie mit Infos und Ideen aber drängelt nicht.
Öffentlichkeit herstellen ist i.A. schon gut, wenn dadurch anstehende Entscheidungen beeinflusst werden könnten. Das sehe ich hier bei Steinhoff, abgesehen davon, dass auf diesem Weg weitere Aktionäre für die Unterstützung der SdK aktiviert werden könnten, als zwar nicht schädlich aber auch als nicht so wirkungsvoll an. Das Dazugewinnen von weiteren Gleichgesinnten darf keinesfalls unterschätzt werden. Aber noch wichtiger ist m.E. die Konzentration auf eine dezidierte Aufarbeitung von Fakten und Stellungnahmen, die den Gerichten vorgelegt werden müssen und überzeugen sollen. Das geht zu 100% vor allem anderen. Meiner Meinung nach interessiert sich auch kein Mensch für irgendwelche Steinhoffaktionäre, die beim Aktienhandel Geld verlieren könnten. Aufmerksamkeit kann man heute erzielen, wenn man die Armutsdebatte aufmacht aber nicht für Leute, die noch Geld für Aktien übrig haben, auch wenn es vielleicht ihr letztes war. Eigenvorsorge hin oder her. Selbst der Cum-Ex-Skandal hat die Öffentlichkeit kalt gelassen oder hat jemand einen Aufschrei gehört in Form von großen Demonstrationen? 36 Milliarden Steuergelder allein in Deutschland einfach mal weg. Und das hat jeden betroffen. Damit hätte wer weiß was alles finanziert werden können.
Beispiele hinken immer, trotzdem: Man erinnere sich an Wirecard. Hier wurde über Jahre betrogen. Diejenigen, die es geschafft haben mit Berichten an die Öffentlichkeit zu gehen, wurden selber von der Staatsanwaltschaft München I mit Ermittlungen verfolgt. Und noch bis kurz vor dem Zusammenbruch des Wirecard-Kartenhauses hatte die Bafin zumindest nach außen hin keinerlei Bedenken w/Wirecard, um es vorsichtig auszudrücken. Also es hat niemanden bei der Bafin interessiert, außer dass man evtl. selbst gehaltene Aktien ggfls. rechtzeitig abstoßen konnte, sofern man investiert war (rein theoretisch). Also ich glaube in unserem Fall nicht an die Öffentlichkeit, obwohl sie auch nicht schaden würde, solange man dem Gegner dadurch keine Wissensvorteile verschafft.
Besser die begrenzten Kräfte für das Wesentliche, also für die offiziellen Wege, die beschritten werden müssen, bündeln. Und im besten Fall das Gespräch mit den Beteiligten (Management, Gläubiger) oder sogar neuen Playern suchen und finden, um eine außergerichtliche annehmbare Lösung für uns Investierte zu erreichen. Wenn dann noch Zeit bleibt für Interviews, Pressemeldungen etc., umso besser.
Ich finde, die SdK macht das, soweit ich das bisher beurteilen kann, schon sehr gut. |